BSE in Schottland: Kuh positiv auf Rinderwahn getestet

Ayrshire, Schottland | Nach dem Tod einer Kuh in Ayrshire im Südwesten Schottlands wurde das Tier positiv auf klassische Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE) getestet. Die umgangssprachlich auch als Rinderwahn bekannte Zoonose führt zur Zersetzung des Gehirns und ist bei Ansteckung tödlich für Menschen.

Der Fall wurde im Rahmen routinemäßiger Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen identifiziert. Das Tier gelangte NICHT in die menschliche Nahrungskette, und es wird davon ausgegangen, dass keine Gefahr für die menschliche Gesundheit besteht.

Vorsorgliche Bewegungsbeschränkungen wurden an betroffenen Standorten eingeführt und betreffen Tiere, die Kontakt mit dem erkrankten Tier hatten. Zusätzlich zu dem ursprünglichen Bauernhof wurden auch Bewegungsbeschränkungen für zwei weitere Farmen eingeführt, auf denen Tiere Zugang zum selben Futter hatten. Weitere Untersuchungen zur Identifizierung des Ursprungs der Krankheit laufen noch.

Die leitende Tierärztin Sheila Voas versicherte am Freitag, dass alle Anstrengungen unternommen wurden, um das Risiko für die Bevölkerung und die Landwirtschaft minimal zu halten: "Die schnelle Entdeckung dieses Falles ist ein Beweis dafür, dass unser Überwachungssystem seine Aufgabe erfüllt. Wir arbeiten eng mit Partnern zusammen, um herauszufinden, woher die Krankheit stammt. Ich möchte sowohl Landwirte als auch die Öffentlichkeit darauf hinweisen, dass das mit diesem isolierten Fall verbundene Risiko minimal ist."

Der Landwirtschaftsminister Jim Fairlie begründete die schnelle Isolierung des Ausbruchs mit der engen Zusammenarbeit mit den Behörden und dem Tierbesitzer. Er sieht dies als Beweis dafür, dass das Überwachungssystem zur Erkennung dieser Art von Krankheit effektiv funktioniert.

Ian McWatt, stellvertretender Geschäftsführer von Food Standards Scotland, einer Organisation, die sich um die Sicherheit von Lebensmitteln kümmert, versucht indessen, das Vertrauen der Endverbraucher in die Fleischindustrie zu wahren. "Verbraucher können beruhigt sein, dass die Amtstierärzte und Fleischhygieneinspektoren in allen Schlachthöfen in Schottland weiterhin sicherstellen werden, dass die Sicherheit der Verbraucher hinsichtlich BSE-Kontrollen eine Priorität bleibt."

Standardmaßnahmen bei einem BSE-Fall in Schottland: Alle Tiere über vier Jahre, die auf dem Hof sterben, werden im Rahmen des Überwachungssystems routinemäßig auf BSE getestet. Obwohl die Krankheit nicht direkt von Tier zu Tier übertragen wird, werden ihre Kohorten und Nachkommen zurückverfolgt, isoliert und gemäß unseren gesetzlichen Anforderungen getötet.

Was ist BSE? Die Bovine Spongiforme Enzephalopathie, auch bekannt als "Rinderwahnsinn" oder "mad cow disease", ist eine neurodegenerative Erkrankung, die bei Rindern auftritt und zu einem Rückgang der Gehirnsubstanz führt. Sie wird hauptsächlich durch den Verzehr von kontaminiertem Tiermehl übertragen und führt zu fortschreitenden Hirnschäden. Bei Menschen verursacht BSE die gefährliche Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, eine neurologische Erkrankung, die das Gehirn beeinträchtigt und letztendlich zum Tod führen kann. Bislang stehen weder eine spezifische Behandlung noch eine Impfung zur Verfügung.

BSE in Deutschland: Im November 2000 wurde BSE erstmals bei einem in Deutschland geborenen Rind bestätigt. Bis heute wurden in Deutschland 413 Fälle von klassischer BSE und zwei Fälle von atypischer BSE bestätigt. Seit 1991 sind Fälle von BSE meldepflichtig.