Keine Rasseausstellung in Erfurt - Der Kampf gegen Qualzucht
Erfurt, TH | Letztes Jahr gab es bereits durch das städtische Veterinäramt aus Erfurt großen Druck auf die Hundebesitzer, die ihre Tiere während der Rassehunde- und Rassekatzen-Ausstellung präsentieren wollten. Die strengen Vorschriften zur Einhaltung des Ausstellungsverbots von Qualzucht haben die Anzahl der Aussteller dadurch mehr als halbiert, zum großen Frust der Besucher.
Der Erfurter Amtstierarzt Ulrich Kreis bestritt damals, dass bei der Zulassung der Aussteller nach Rassen ausgewählt wurde. Es werde nach den Qualzuchtmerkmalen bewertet, zu denen unter anderem Haarlosigkeit, Atemnot oder Fehlbildungen des Gebisses zählen. Ein Problem, das viele Hundebesitzer sehen, ist, dass einige Rassen auf verkürzte Schnauzen gezüchtet werden, was oft zu Atemnot führt. Dies ist vermutlich ein Grund, warum 2023 kein einziger Hund der Rasse Boxer ausgestellt wurde und vermuten ließ, dass bewusst Rassen ausgeschlossen wurden.
Ursprünglich war die Ausstellung in der Erfurter Messe immer für Anfang Mai geplant. Aufgrund der verschärften Qualzuchtauflagen wurde jedoch bekannt gegeben, dass man sich dazu entschieden hat, dieses Jahr keine Rassehunde- und Rassekatzen-Ausstellung abzuhalten.
Im Social-Media-Auftritt wirbt der Veranstalter jedoch bereits für die Rassehunde-Ausstellung für das Jahr 2025. Dabei ist es unwahrscheinlich, dass die Auflagen gelockert werden. Anfang Februar hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) einen Entwurf für ein neues Tierschutzgesetz veröffentlicht. Darin ist eine Verschärfung der Qualzuchtmerkmale vorgesehen. Einige Züchter befürchten nun, dass Rassen wie der Dackel dann ebenfalls zu den qualzuchtanfälligen Rassen zählen werden. Fest steht, dass sich die Rasseausstellung in Erfurt neu erfinden muss, um Besucher anzuziehen.