Kommt die landesweite Katzenschutzverordnung in Hessen?
Niedernhausen, HE | Die Landestierärztekammer (LTK) Hessen schließt sich der Forderung nach einer landesweiten Verordnung zur Kastration und Registrierung freilaufender Katzen an. Dies soll das Katzenelend durch unkontrollierte Vermehrung mindern und den Artenschutz fördern. Derzeit obliegt es noch den einzelnen Kommunen, eine Katzenschutzverordnung einzuführen.
"Jedes Frühjahr werden die Tierschutzvereine mit Katzenbabys überschwemmt, da unzählige freilaufende Katzen nicht kastriert sind und sich unkontrolliert vermehren", so Prof. Dr. Sabine Tacke, Präsidentin der LTK Hessen. "Schon ein Katzenpärchen kann in wenigen Jahren Tausende Nachkommen zeugen. Dadurch wächst die Zahl der freilaufenden Katzen mit allen Folgen für die Tiere, wie z. B. Krankheiten, Parasitenbefall und Verletzungen."
Sie fordert Städte und Gemeinden auf, Katzenschutzverordnungen zu erlassen, die Tierhalter zur Kastration, Kennzeichnung und Registrierung verpflichten. Dies unterstützt den Tierschutz und trägt zum Erhalt bedrohter Vogelarten bei, da Katzen als Beutegreifer wirken. Die Kennzeichnung hilft zudem bei der Rückführung entlaufener Tiere zu ihren Besitzern. Die LTK Hessen appelliert an Gemeinden, entsprechende Regelungen einzuführen, um das Problem der unkontrollierten Katzenpopulation anzugehen und den Artenschutz zu unterstützen.
Tierheime und ähnliche Einrichtungen leisten einen erheblichen Beitrag zur Kastration von Katzen. Viele Tierheime haben Betreuungsverträge mit Tierärzten und erhalten dadurch günstigere Konditionen. Dennoch stellt die Kastration eine erhebliche finanzielle Belastung dar, und die Mittel, die Tierheime von den Kommunen erhalten, reichen oft nicht aus. Die Stiftung Hessischer Tierschutz bemüht sich darum, den Tierheimen finanziell unter die Arme zu greifen, indem sie Fördersummen bereitstellt. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung bereits 54 Vereinen und Einrichtungen geholfen, Rechnungen zu begleichen. Ein Beispiel dafür ist der Tierschutzverein Rüsselsheim, der im Februar eine Unterstützung in Höhe von 41.000 € erhalten hat.
Informationen zum Thema Kastration bei Katzen vom Umweltministerium Hessen