![Nahaufnahme des Kopfbereichs eines braunen Pferdes.](https://prometheus-vet-images.s3.eu-central-1.amazonaws.com/medium_Mondblindheit_2c3ba6893f.webp)
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Tierarzt vs. KI - Wer erkennt Mondblindheit (ERU) besser?
Oberschleißheim, BY | Ein Team der Ludwig-Maximilians-Universität in Oberschleißheim hat sich dem Thema der computergestützten Diagnose von Equine rezidivierender Uveitis (ERU), auch bekannt als Mondblindheit bei Pferden, gewidmet. Das Ziel war es, Tierärzte gegen künstliche Intelligenz antreten zu lassen, um herauszufinden, wer Bilder von erkrankten Pferdeaugen richtig identifizieren kann.
Dafür wurde ein Convolutional Neural Network (CNN) mit 9384 Bildern trainiert, anhand von 261 Bildern auf Richtigkeit überprüft und später an 40 Bildern getestet. Dabei wurden eine Bilder Auswahl von gesunden Pferdeaugen, mit Mondblindheit betroffene Augen und die restlichen mit verschiedenen Erkrankungen gemischt.
Die gleiche Auswahl an Bildern wurde an Pferdetierärzte und andere Tierärzte in einer Umfrage geschickt, mit der Bitte, diese Bilder korrekt zu diagnostizieren. Insgesamt nahmen 148 Tierärzte teil.
Durchschnittliche Wahrscheinlichkeit der richtigen Diagnose:
95% Künstliche Intelligenz
76% Pferdetierärzte
67% Tierärzte
Schlussfolgerungen:
Das Deep-Learning-Tool erwies sich mindestens als gleichwertig mit Tierärzten bei der Bewertung von Augenerkrankungen auf Fotografien. Daher kommen wir zu dem Schluss, dass das Software-Tool nützlich sein könnte, um potenzielle Notfälle zu erkennen. In diesem Zusammenhang kann Blindheit bei Pferden verhindert werden, da das Pferd eine genaue Behandlung erhalten oder in ein Pferdekrankenhaus geschickt werden kann. Darüber hinaus bietet das Tool weniger erfahrenen Tierärzten die Möglichkeit, zwischen Uveitis und anderen Erkrankungen des vorderen Augensegments zu unterscheiden und sie bei ihrer Entscheidungsfindung bezüglich der Behandlung zu unterstützen.