2.5.24
LH Anton Mattle betonte, dass es für die künftige amtstierärztliche Versorgung jetzt Maßnahmen benötigt.

© Land Tirol

Tirols Plan gegen Tierärztemangel - 1.000 € mtl. für Studenten

Tirol, Österreich | Auch in der Tierärzteschaft in Österreich steht der Generationswechsel bei Amtstierärzten und ein drohender Mangel bevor. In den nächsten Jahren wird erwartet, dass ein Viertel der Amtstierärzte in Tirol in Pension geht.

An der einzigen österreichischen veterinärmedizinischen Universität in Wien, der Vetmeduni, stehen 223 Studienplätze pro Jahr zur Verfügung. Um die entscheidende Rolle der Veterinärmediziner im Bereich der Qualitätskontrolle, Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit zu sichern, entschied sich das Wissenschaftsministerium zur Förderung und Bindung angehender Tierärzte der Universität in Wien. Mit 1.000 € monatlich wird gehofft, den Studierenden den Anreiz zu geben, sich nach dem Studium für 5 Jahre dem öffentlichen Veterinärwesen zu verpflichten. Grundlage dafür bietet die Novelle des bundesweiten Universitätsgesetzes. Die Inspiration für die speziell gewidmeten Studienplätze und die neue Form der Mitarbeiterbindung zieht die Regierung aus dem Bereich der Amtsärzte für Humanmedizin.

„Mit dem neuen Hochschulrechtspaket und der Änderung des Hochschulgesetzes werden ab dem Wintersemester 2025/2026 fünf Prozent, also elf Studienplätze, konkret für Aufgaben im öffentlichen Interesse vergeben“, erklärt Wissenschaftsminister Martin Polaschek. „Tirol wird pro Jahr bis zu drei solcher Ausbildungsverträge unterstützen“, sagte Tirols Personalreferent LH Anton Mattle.

Weitere Initiativen im öffentlichen Veterinärwesen hat das Land Tirol mit Praktikumsplätze gesetzt. So stehen im Bereich „Lebensmittelwissenschaft und öffentliches Veterinärwesen“ bis zu sechs solcher Plätze zur Verfügung.

Tirol will mehr. Seit 2022 hat die Landesregierung mit der Universität Wien die Vereinbarung geschlossen, dass Studierende der Veterinärmedizinischen Universität Wien einen Teil ihrer Ausbildung in Tirol absolvieren können. Damit versucht die Tiroler Landesregierung, einem Grundsatzbeschluss zur Sicherung der tierärztlichen Versorgung nachzukommen und sicherzustellen, dass Tiroler, die in Wien studieren, später auch in Tirol arbeiten.

Zusätzlich initiierte das Land Tirol die "Summer School VetINNSights". Dort wird bis zu 30 interessierten Personen Einblicke in den tierärztlichen Beruf und das Studium der Veterinärmedizin geboten. Für die diesjährige Summer School vom 8. bis zum 12. Juli kann man sich hier anmelden.

Auch stellt Tirol dieses Jahr erstmals 300.000 Euro als Starthilfe bei Praxiseröffnungen oder Praxisübernahmen zur Verfügung. Priorisiert werden Gebiete, in denen die veterinärmedizinische Grundversorgung gefährdet ist.


Zahlen zu TierärztInnen in Tirol:

  • 129 Tierarztpraxen, davon 64 Nutztierpraxen
  • 148 freiberufliche/selbstständige TierärztInnen (Stand 2022)
  • 59 angestellte TierärztInnen (Stand 2022)
  • Zusätzlich: 24 AmtstierärztInnen (Stand 2024)
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