WARNUNG
13.8.24

Tödliche Nebenwirkungen bei Senvelgo® (Velagliflozin) für Katzen gemeldet

Ingelheim am Rhein, RP | Aufgrund schwerwiegender Nebenwirkungen wie diabetischer Ketoazidose (DKA) und Todesfällen informiert der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim Vetmedica über die korrekte Anwendung des Tierarzneimittels Senvelgo®.

In einer Pressemeldung zur Einführung von Senvelgo® betont Boehringer Ingelheim die Vorteile von SENVELGO® durch reduzierten Monitoring-Aufwand, da häufige Blutzuckermessungen entfallen und keine Kühlung nötig ist. Die einfache Anwendung und schnelle Glukosekontrolle wurden als tierfreundliche und flexible Alternative zu herkömmlichen Insulinbehandlungen beworben.

Die schweren Nebenwirkungen wurden über Meldungen bei dem europäischen Pharmakovigilanz-Netzwerk seit der Markteinführung von Senvelgo® im November 2023 bekannt. Bei der DKA handelt es sich um eine bekannte, potenziell lebensbedrohliche Komplikation des Diabetes mellitus.

Das nun verbreitete Schreiben gibt Tierärztinnen und Tierärzten wichtige Hinweise zur sicheren Anwendung des Präparates, insbesondere in Hinblick auf die korrekte Auswahl und das Monitoring der Patienten, um das Auftreten schwerwiegender Nebenwirkungen zu vermeiden. Die entsprechenden Hinweise können auch der Fachinformation des Präparates entnommen werden.

Zusammenfassung der Fachinformation zur Anwendung von Senvelgo® 15 mg/ml Lösung zum Eingeben für Katzen

Senvelgo® 15 mg/ml Lösung zum Eingeben für Katzen enthält Velagliflozin, einen SGLT-2-Inhibitor in der Veterinärmedizin, und ist indiziert zur Reduktion der Hyperglykämie bei nicht-insulinabhängigen diabetischen Katzen. Daher sind möglicherweise nicht alle diabetischen Katzen für die Behandlung mit Senvelgo® geeignet, insbesondere solche, die derzeit mit Insulin behandelt werden. Eine sorgfältige Patientenauswahl ist wichtig.

  • Häufigkeit der DKA-Fälle
    Die meisten dieser DKA-Fälle traten 0-4 Tage nach Behandlungsbeginn auf. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der Überprüfung auf Ketonkörper nach Beginn der Behandlung:

    • Täglich für die ersten 7 Tage
    • Dann alle 1-3 Tage für die folgende Woche
    • Ein Screening auf Ketonkörper im Plasma sollte idealerweise innerhalb dieser ersten 2 Wochen durchgeführt werden.
  • Screening auf DKA vor Behandlungsbeginn
    Vor Beginn der Behandlung mit Senvelgo® muss ein Screening auf DKA durchgeführt werden, da DKA eine potenziell tödliche metabolische Komplikation von Diabetes mellitus ist.

  • Risiko bei insulinvorbehandelten Katzen
    Mit Insulin vorbehandelte diabetische Katzen haben ein höheres Risiko für die Entwicklung einer DKA und Ketonurie als neu diagnostizierte Patienten.

  • Information der Katzenhalter
    Tierärzte sollten die Katzenhalter über das Risiko einer DKA informieren und sicherstellen, dass die Katzenhalter ihre Katzen sorgfältig auf eine mögliche Entwicklung einer DKA überwachen können. Wenn Ketonkörper festgestellt oder klinische Anzeichen einer DKA beobachtet werden, ist eine sofortige tierärztliche Konsultation erforderlich.

  • Überwachung in den ersten zwei Behandlungswochen
    Während der ersten zwei Behandlungswochen ist es wichtig, Katzen engmaschig auf eine mögliche Entwicklung einer DKA zu überwachen und dies auch immer dann zu tun, wenn die Katze während der Behandlung klinische Krankheitsanzeichen zeigt.

  • Maßnahmen bei bestätigter oder vermuteter DKA
    Bei bestätigter oder vermuteter DKA oder diabetischer Ketonurie ist ein sofortiges Absetzen der Behandlung, eine entsprechende Untersuchung und die sofortige Einleitung einer geeigneten Therapie (z. B. Insulintherapie) erforderlich. Katzenbesitzer sollten angewiesen werden, sich diesbezüglich an ihren Tierarzt zu wenden.

  • Euglykämische Ketoazidose unter SGLT-2-Hemmung
    Eine DKA kann unter SGLT-2-Hemmung auch bei normalen Blutzuckerkonzentrationen (euglykämische Ketoazidose) auftreten. Die sofortige Einleitung einer Insulinbehandlung ist dennoch erforderlich, um das Fortschreiten der Ketoazidose zu stoppen.

Das vollständige Informationsschreiben des Zulassungsinhabers, der Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, finden Sie hier.

Es wird keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der bereitgestellten Informationen übernommen. Jegliche Haftung im Zusammenhang mit der Verwendung dieser Informationen wird ausdrücklich ausgeschlossen. Für spezifische medizinische Beratung oder Behandlungsempfehlungen sollten Sie sich direkt an die Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH wenden.

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