Baden-Württembergs Kampf gegen die Asiatische Tigermücke
Ludwigsburg, BW | In Korntal-Münchingen, einem Kreis in Ludwigsburg, wird ein Pilotprojekt zur Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke durchgeführt, das die Bürger aktiv einbindet. Diese invasive Art hat sich in Baden-Württemberg etabliert, und herkömmliche Bekämpfungsmethoden stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Erste Ergebnisse des Fallenmonitorings zeigen, dass die Population der Tigermücke in den von Bürgern unterstützten Gebieten gesenkt werden konnte. Anwohner berichteten zudem von einer verringerten Belästigung durch die Mücken in diesem Sommer.
Bürgerbeteiligung und kostenlose Maßnahmen
Im Rahmen des Projekts sollen die Bürger aktiv in die Bekämpfung der Tigermücke eingebunden werden. Um dies zu erreichen, wurden Informationsveranstaltungen organisiert, bei denen die Bevölkerung über effektive Methoden zur Mückenbekämpfung aufgeklärt wurde. Ein zentrales Element der Kampagne ist die Verteilung kostenloser Bti-Tabletten durch die Stadtverwaltung. Diese Tabletten enthalten das Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis, das speziell auf die Larven der Tigermücke abzielt.
Die Bti-Tabletten sind eine umweltfreundliche Methode, um die Population der Mücken zu reduzieren, da der Wirkstoff sich natürlich abbaut und für andere Lebewesen, wie Bienen und Vögel, unbedenklich ist. Die Bürger werden ermutigt, die Tabletten in bestimmten Bereichen zu verwenden, insbesondere in stehenden Gewässern wie Gullys, Regentonnen und anderen Wasseransammlungen rund um ihre Häuser. Es wird empfohlen, alle drei Wochen eine Tablette pro 50 Liter Wasser auszulegen, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
Vorläufige Studienergebnisse zeigen, dass in den Zonen, in denen die Bürger die Bti-Tabletten eingesetzt haben, signifikant weniger Tigermücken gezählt wurden. Dies deutet darauf hin, dass die Einbindung der Bevölkerung und die Anwendung dieser Tabletten einen positiven Einfluss auf die Bekämpfung der Mückenpopulation haben.
Zukünftige Pläne und Konzepte
Das Projekt in Korntal-Münchingen soll im nächsten Jahr fortgeführt werden, und eine ähnliche Kampagne ist bereits in Auggen geplant. Langfristig wird ein Schulungskonzept für ganz Baden-Württemberg angestrebt. Diese Maßnahmen sind notwendig, da die Asiatische Tigermücke seit 2015 eine stetige Ausbreitung in Deutschland erlebt hat und potenziell gefährliche Krankheiten wie Dengue- und Zika-Fieber übertragen kann.
Eine Gefahr für Mensch und Tier
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist bekannt dafür, mehrere potenziell gefährliche Krankheiten zu übertragen. Hier sind die wichtigsten Viren, die von dieser Mückenart übertragen werden können: Hier ist die Liste der von der Asiatischen Tigermücke übertragenen Krankheiten, entsprechend formatiert:
Dengue-Fieber:
Verursacht durch das Dengue-Virus.
Symptome: Hoch fieber, starke Gelenk- und Muskelschmerzen, Hautausschlag.Zika-Virus:
Verursacht durch das Zika-Virus.
Symptome: Fieber, Hautausschlag, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen.
Besondere Gefahr für Schwangere, da es zu schweren Geburtsfehlern führen kann.Chikungunya-Virus:
Verursacht durch das Chikungunya-Virus.
Symptome: Hohe Fieber und starke Gelenkschmerzen, die lange anhalten können.West-Nil-Virus:
Kann durch das West-Nil-Virus verursacht werden, obwohl die Tigermücke in dieser Hinsicht weniger bedeutend ist als andere Mückenarten.
Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Hautausschlag und in schweren Fällen neurologische Erkrankungen.Japanische Enzephalitis:
Das Risiko der Übertragung durch Tigermücken ist geringer, sie können jedoch als Vektoren fungieren.
Symptome: Fieber, Kopfschmerzen und in schweren Fällen Enzephalitis.Usutu-Virus:
Eine Viruserkrankung, die vor allem Vögel betrifft, aber auch auf Menschen übertragen werden kann.
Symptome: Fieber, Hautausschlag, neurologische Symptome.
Diese Krankheiten sind potenziell schwerwiegend und erfordern Maßnahmen zur Kontrolle und Bekämpfung der Tigermücke, um die öffentliche Gesundheit zu schützen.