Blauzungenimpfstoff wird knapp: Drohen Engpässe bei der Versorgung?
Poing, Bayern | Nachdem das Blauzungenvirus zunächst in Unterfranken nachgewiesen wurde, hat es sich mittlerweile auch auf den Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern ausgebreitet. Diese Tierseuche betrifft vor allem Rinder, Schafe und Ziegen und kann erhebliche wirtschaftliche Schäden für die betroffenen Betriebe verursachen.
Die Impfung gilt als das derzeit einzige wirksame Mittel, um die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren und die Tierbestände zu schützen. Daher wird sie von der ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet), dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), sowie den Schaf-, Ziegen- und Rinderzuchtverbänden und der Bayerischen Tierseuchenkasse dringend empfohlen. Der rasante Anstieg der Infektionen hat bereits zu einer hohen Nachfrage nach Impfstoffen geführt, und es gibt bereits Anzeichen für bevorstehende Engpässe in der Verfügbarkeit. Der Tiergesundheitsdienst (TGD) Bayern wies darauf hin, dass die Impfstoffe BLUEVAC-3 und Syvazul BTV 3 erst wieder Mitte bis Ende September verfügbar sein werden. Lediglich der Impfstoff BULTAVO 3 ist derzeit ausreichend vorhanden.
Die Dringlichkeit der Impfung wird durch alarmierende Berichte aus Norddeutschland verdeutlicht, wo Betriebe erhebliche Tierverluste und Produktionsausfälle hinnehmen mussten. Die Impfung wird zwar eindeutig empfohlen, doch die drohenden Engpässe und die vergleichsweise lange Zeit, bis der Impfstoff seine volle Wirkung entfaltet, könnten die Eindämmung der Seuche erheblich behindern. Tierhalter in Bayern sind daher aufgefordert, sich umgehend um die Beschaffung der Impfstoffe zu kümmern und in enger Abstimmung mit ihren Hoftierärzten fundierte Entscheidungen zu treffen.
der Tiermedizin