Blauzungenvirus in Bremen nachgewiesen - Sechstes Bundesland in einer Woche
Bremen, HB | Die Freie Hansestadt Bremen bestätigte am Montag zusammen mit dem Friedrich-Loeffler-Institut ihre ersten beiden Fälle von Blauzungenkrankheit (BTV-3) vom 9. August. Die mit dem Virus infizierten Schafe fielen durch Fieber und geschwollene Schleimhäute im Kopfbereich auf und werden tierärztlich versorgt. Damit ist Bremen das sechste Bundesland in nur einer Woche, das seine ersten BTV-3-Fälle meldet. Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz rechnet mit weiteren Fällen.
Bremen hat zwar nur wenige Schafe, aber mit über 12.000 Rindern hat der Zwei-Städte-Staat viele Tiere, die für das Virus empfänglich sind. Das Virus wird nicht direkt von Tier zu Tier übertragen, sondern über kleine, blutsaugende Mücken (Gnitzen) der Gattung Culicoides. Die Population wird durch das warme Wetter in Deutschland derzeit stark beschleunigt. Der Erreger der Blauzungenkrankheit ist für den Menschen nicht gefährlich.
Aufgrund der Insellage Bremens hat sich das Land Bremen im Oktober 2023 dem Land Niedersachsen angeschlossen und ebenso wie Nordrhein-Westfalen das Landesgebiet gegenüber dem Bund und der EU als nicht mehr seuchenfreies Gebiet erklärt.
Wie können Tierhalter ihre Tiere schützen?
Es gibt Impfstoffe gegen einzelne Serotypen der Blauzungenkrankheit, etwa gegen den Serotyp 8, gegen den ab dem Jahr 2008 in Deutschland erfolgreich geimpft wurde. Die Impfungen wirken allerdings nur spezifisch gegen einen bestimmten Serotyp. Gegen den Serotyp 3 steht derzeit kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung. Aktuell sind drei Impfstoffe für eine Anwendung gestattet, mit denen jedoch noch keine gesicherten Erfahrungen vorliegen. Hinsichtlich der Übertragung durch Gnitzen sollte versucht werden, die Tiere vor Insektenstichen zu schützen.
der Tiermedizin