BTK warnt vor Versicherungsbetrug bei Tierarztrechnungen
Berlin, BB | Ende April warnte der Präsident der Bundestierärztekammer (BTK), Dr. Holger Vogel, während einer Delegiertenversammlung Tierärzte davor "unmoralisch" hohe Rechnungen auszustellen. Wie GPM berichtete, vermehrten sich Beschwerden bei der BTK über ungewöhnlich hohe Rechnungen für die Behandlung von Tieren. Es besteht der Verdacht, dass für diese Behandlungen von versicherten Tieren signifikant höhere Rechnungen ausgestellt wurden als für nicht versicherte Tiere.
In einem Gespräch mit dem BTK-Ausschuss und den marktführenden Versicherungsanbietern verhärtete sich der Verdacht über horrende Rechnungen, die zwar noch GOT-konform sind, jedoch um ein Vielfaches teurer sind als die durchschnittlichen Rechnungen für nicht versicherte Tiere.
In einem internen Dokument wies der BTK-Präsident Vogel darauf hin, dass dieses unmoralische Verhalten gegen die tierärztliche Berufsethik verstößt. Er versicherte, dass es sich derzeit nur um Einzelfälle handelt, diese jedoch nicht unbemerkt bleiben. Ob es zu einem Verfahren wegen Versicherungsbetrugs kommt, ist derzeit nicht bekannt.
Wie entstehen die Preise beim Tierarzt:
Als Tierarzt muss man sich an die GOT (Gebührenordnung für Tierärzte) halten. Diese Liste enthält festgelegte Preise für Behandlungen und Dienstleistungen. Um unterschiedlichen Aufwand und Schwierigkeit von beispielsweise Operationen gerecht entlohnen zu können, steht es dem Tierarzt frei, den einfachen bis dreifachen "Satz" des GOT-Preises zu verlangen. Es wird vermutet, dass in der Vergangenheit in Einzelfällen der Maximalsatz verlangt wurde, obwohl der Aufwand geringer war.
der Tiermedizin