Tierseuche
29.10.24
Nahaufnahme einer Amsel mit Schnee am Schnabel und blauem Hintergrund

© Christoph Nolte

Usutu-Virus: Tödliche Gefahr für Wildvögel auf dem Vormarsch

Halle, Sachsen-Anhalt | Das Usutu-Virus (USUV) sorgt derzeit für Besorgnis unter Vogelbeobachtern in Sachsen-Anhalt. Seit August 2024 wurden vermehrt Todesfälle, insbesondere bei Amseln, gemeldet. Bis zum 11. Oktober 2024 wurden insgesamt 18 tot aufgefundene Vögel identifiziert, darunter 10 Amseln, zwei Blaumeisen, ein Sperling und fünf Zoo-Vögel. Diese Fälle folgen einem deutlichen Anstieg an USUV-Nachweisen in Niedersachsen. Auffällig ist auch, dass bei zwei der betroffenen Vögel eine gleichzeitige Infektion mit dem West-Nil-Virus (WNV) festgestellt wurde. Im Vorjahr wurde das USUV in Sachsen-Anhalt lediglich bei drei Tieren nachgewiesen.

Maßnahmen zur Überwachung

Das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) ruft die Bevölkerung dazu auf, tot aufgefundene Wildvögel zu melden. Die Einsendungen sind kostenfrei, und die Ergebnisse der Untersuchungen werden den Einsendern mitgeteilt. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um einen Überblick über die Verbreitung des USUV und des WNV in der Wildvogel-Population Sachsen-Anhalts zu erhalten. Weitere Informationen sind im Verbraucherschutzportal unter verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de verfügbar.

Was ist das Usutu-Virus?

Das Usutu-Virus wurde 1959 in Südafrika entdeckt und gehört zur Familie der Flaviviridae. Ähnlich wie das West-Nil-Virus ist das USUV vor allem bei Wildvögeln verbreitet, wobei Amseln, Eulen und andere Singvögel besonders anfällig sind. Die Erkrankungen treten häufig während der Mücken-Saison, insbesondere im feuchtwarmen Spätsommer und Herbst, auf. Das Virus wird durch Stechmücken übertragen und kann bei betroffenen Vogelarten zu einem massiven Versterben führen.

Obwohl Menschen und andere Säugetiere als Fehlwirte gelten, sind Infektionen bei ihnen äußerst selten und verlaufen meist symptomlos. In wenigen Fällen können grippeähnliche Symptome oder Hautausschläge auftreten. Auch bei Pferden wurden Antikörper nachgewiesen, ohne dass eine klinische Erkrankung beobachtet wurde.

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