Aktuelle Zahlen zum Blauzungenvirus in Deutschland
Westdeutschland | Mitte April warnte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) vor einer hohen Übertragungsgefahr des Blauzungenvirus durch Gnitzen (Stechmücken), die das Virus in sich tragen und besonders Rinder und Schafe infizieren können.
Am 17. Juli, knapp drei Monate später, meldete das FLI 88 bestätigte Fälle an nur einem Tag. Das sind mehr als 3,5 Mal so viele Fälle wie im gesamten Jahr 2023. Bisher wurden in diesem Jahr 369 Fälle registriert, davon 70 % (260 Fälle) allein in der letzten Woche.
In den letzten 24 Stunden wurden laut Medienberichten Fälle in Meerbusch, Paderborn, Lippetal, dem Hochsauerland, Oberberg und Mühlheim nachgewiesen. Am stärksten betroffen ist Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Niedersachsen. Neu hinzugekommen ist Hessen, das seinen ersten Fall Anfang Juli meldete.
Die Zahlen explodieren gerade in ganz Nordrhein-Westfalen
Behörden und Veterinärämter rufen zur Impfung auf
Anfang Juni erhielten drei in den Niederlanden erfolgreich getestete Impfstoffe durch einen Eilantrag auch in Deutschland die Zulassung. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfiehlt die Impfung von Schafen und Rindern. Viele Veterinärämter folgten dieser Empfehlung und werben ebenfalls für eine flächendeckende Impfung. Um die Hemmschwelle zu senken, bieten viele betroffene Regionen und Bundesländer Förderungen für jede Impfung an. Im vergangenen Jahr breitete sich das Virus bereits stark in den Niederlanden aus und hatte eine Sterblichkeitsrate von 25 %.
Was ist BTV-3?
Die Blauzungenkrankheit ist eine virale Krankheit, die hauptsächlich Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen betrifft und durch bestimmte Arten von Gnitzen übertragen wird.
Infizierte Tiere zeigen Symptome wie Fieber, Apathie, Appetitlosigkeit und Schwellungen im Kopf-, Zungen- und Lippenbereich sowie Rötungen und Schwellungen der Schleimhäute. In schweren Fällen kann dies zum Tod der Tiere führen.
Die Krankheit kann erhebliche wirtschaftliche Verluste für die Viehzuchtindustrie verursachen, insbesondere durch Handelsbeschränkungen für infizierte Regionen. Für den Menschen ist die Krankheit nicht gefährlich, da sie keine Zoonose ist.
der Tiermedizin