Ein Drittel schiebt Tierarztbesuch wegen hoher Kosten auf
Leipzig, SN | Die im Jahr 2022 angepasste Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), zusammen mit den allgemein gestiegenen Preisen seit Beginn der Inflation, führte zu deutlich höheren Tierarztrechnungen.
Dogorama hat bei einer Umfrage die Antworten von 10.000 Tierbesitzern zusammengetragen und konnte die Auswirkungen auf die Tiergesundheit erstmals in Zahlen festlegen. So entscheidet sich wegen der finanziellen Mehrbelastung rund ein Drittel (32,7%) der Hundehalter, länger zu warten, bevor sie einen Tierarzt aufsuchen. Über 80% fühlen sich durch die finanziellen Mehrkosten stark belastet.
Widerstand gegen die GOT ohne Erfolg
Anfang des Jahres hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und die Vereinigung Deutscher Tierhalter (VDTH) weit über 100.000 Unterschriften für eine Reform der GOT gesammelt. Diese Unterschriften wurden symbolträchtig dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, übergeben. Kurze Zeit später wurde durch einen Pressesprecher des BMEL verkündet, dass die Petition zur Kenntnis genommen wurde, die GOT jedoch nicht angepasst wird.
Tierärztekammer mahnt vor Versicherungsbetrug
Die GPM hat aus einem internen Schreiben der Bundestierärztekammer entnommen, dass in einigen Fällen Tierärzte bei Patientenbesitzern mit Tierkrankenversicherung deutlich höhere Preise verlangt haben. Zwar gibt die Gebührenordnung für Tierärzte vor, wie viel für bestimmte Behandlungen oder Dienstleistungen verlangt werden darf, um jedoch den Schwierigkeitsgrad gerecht zu kompensieren, können Tierärzte den einfachen bis dreifachen Satz davon verlangen. In den genannten Fällen wurde für einfachere Fälle vermutlich der Maximalsatz verlangt.
der Tiermedizin