Erstes Katzenfutter mit Laborhuhn erhält Zulassung in UK
London, UK | Das britische Unternehmen Meatly hat die behördliche Genehmigung erhalten, kultiviertes Fleisch für Tierfutter im Vereinigten Königreich zu verkaufen. Damit ist Meatly das erste Unternehmen weltweit, das eine Zulassung für kultiviertes Tierfutter erhält.
Die Herstellung von Meatlys kultiviertem Fleisch beginnt mit der einmaligen Entnahme einer kleinen Zellprobe aus einem Hühnerei, wobei anschließend keine weiteren tierischen Produkte verwendet werden. Statt dass Tiere Gras fressen und Nährstoffe für das Zellwachstum produzieren, übernimmt Meatly diese Aufgabe und versorgt die Zellen mit allen notwendigen Vitaminen, Mineralien und Aminosäuren, um hochwertiges Fleisch zu erzeugen. Die Kultivierung erfolgt in einem kontrollierten Behälter, ähnlich wie bei der Herstellung von Joghurt oder Bier, wobei Temperatur und Säuregehalt genau überwacht werden, um optimale Wachstumsbedingungen sicherzustellen.
Die öffentliche Ankündigung folgt einem engen kollaborativen Prozess zwischen Meatly und den britischen Aufsichtsbehörden, darunter die Food Standards Agency (FSA), das Department for Environment, Food and Rural Affairs (DEFRA) und die Animal and Plant Health Agency (APHA). Die zuständigen britischen Regierungsbehörden haben sichergestellt, dass Meatly alle erforderlichen Vorschriften einhält, und Meatly hat nun den strengen Inspektionsprozess der APHA bestanden. Meatly wird weiterhin den laufenden Inspektionen der APHA unterliegen.
Als Ergebnis dieses Prozesses kann Meatlys kultiviertes Hühnerfleisch für Tierfutter nun im Vereinigten Königreich verkauft werden.
Meatly betont, dass Tests unter anderem zeigten, dass das kultivierte Hühnerfleisch frei von Bakterien und Viren ist, dass die zur Zellkultivierung verwendeten Nährstoffe sicher sind und dass das Endprodukt sicher, nahrhaft und frei von GVO, Antibiotika, schädlichen Krankheitserregern, Schwermetallen und anderen Verunreinigungen ist.
Mit einer Investition von £3,5 Millionen hat Meatly die behördliche Genehmigung in weniger als zwei Jahren Betriebszeit erhalten und ein proteinfreies Medium entwickelt, das weniger als £1 pro Liter kostet und die Produktionskosten erheblich senkt. Ob und wann das Futter in Deutschland erhältlich ist, ist nicht bekannt.