Hundesteuervergleich in Nordrhein-Westfalen 2024
Nordrhein-Westfalen | Der Bund der Steuerzahler Deutschland e.V. hat die Hundesteuern aller 396 Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen verglichen. Demnach haben viele Kommunen auch 2024 wieder die Steuern für Hunde angehoben. Spitzenreiter ist Hagen mit 180 Euro. Ahlen ist als einsamer Einzelkämpfer die einzige Stadt in ganz Nordrhein-Westfalen, die keine Hundesteuer verlangt.
Zusätzlich bitter im Nachgeschmack bleibt, dass die Hundesteuer nicht zweckgebunden ist. Das heißt, die Gelder werden meist zum Stopfen von Haushaltslöchern verwendet, statt Hundeparks auszubauen, Hundetüten bereitzustellen oder in Maßnahmen gegen den Tierärztemangel zu investieren.
Aber es gibt auch gute Initiativen. In vielen Städten und Gemeinden gibt es Steuerbefreiungen, beispielsweise für Hunde aus Tierheimen oder für sozialschwache Haushalte.
Dasselbe Tier, aber 1.080 Euro Unterschied
Viele Gemeinden verlangen für Listenhunde und gefährliche Hunde einen erhöhten Hundesteuersatz. In NRW gibt es insgesamt 14 Hunderassen, die als Listenhunde gelten. Am günstigsten ist das Halten eines Listenhundes in Legden mit 120 Euro pro Jahr, aber das ist immer noch doppelt so teuer wie für andere Hunderassen. Nur etwa 120 km entfernt liegt Solingen. Dort kostet ein Listenhund 10 mal so viel und schlägt pro Jahr mit 1.200 Euro zu Buche. Das große Mittelfeld der Listenhundesteuer in Nordrhein-Westfalen verlangt zwischen 400 und 700 Euro.
Viele Gemeinden bieten inzwischen an, einen vergünstigten Steuersatz zu bekommen, wenn der Hund einen Wesenstest besteht oder aus dem Tierheim kommt.
Drei Hunde halten, aber für 5,6 Hunde zahlen
Wer sich dazu entscheidet, mehrere Hunde zu halten, muss natürlich auch für mehr Hunde Steuern zahlen. Häufig wird aber für den zweiten und dritten Hund mehr verlangt als für den ersten. So kostet in Dahlem der erste Hund 75 Euro, der zweite schon 165 Euro und der dritte 250 Euro.
Wer in Alfter drei Listenhunde halten möchte, zahlt insgesamt 4.848 Euro pro Jahr: 864 Euro für den ersten, 996 Euro für den zweiten und 2.988 Euro für den dritten. Würde jeder Hund so viel kosten wie der erste, wäre das die Steuer für 5,6 Hunde. Für dasselbe Geld könnte man in Verl 197 Hunde halten. Dort kostet ein Hund 24,60 Euro.
Gemeinden, die 2024 neu Hundesteuer für gefährliche Hunde eingeführt haben
- Castrop-Rauxel
- Hiddenhausen
- Lienen
- Steinheim
- Unna
- Viersen
- Waldfeucht
Der Bund der Steuerzahler Deutschland e.V. erklärt, dass der Verwaltungsaufwand in keinem angemessenen Verhältnis zu ihrem minimalen Beitrag zur Kommunalfinanzierung steht und fordert daher die Abschaffung der Hundesteuer.