Italiens Militär soll den Parmaschinken vor ASP schützen
Italien | Das Friedrich-Löffner-Institut, das für die Sammlung von Tierseuchen zuständig ist, meldete im März 146 neue Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Italien. Große Teile des Westens Italiens wurden bereits als Sperrzone eingestuft und müssen besonderen Auflagen folgen. So sind Teile der Regionen Ligurien, Piemont, Lombardei und Emilia-Romagna betroffen, eine Region, die unter anderem für ihren Parmaschinken bekannt ist.
Mit der steigenden Zahl an infizierten Wildschweinen wächst auch das Risiko für die Hausschweine, die für den "Prosciutto di Parma" gezüchtet werden. Diese Entwicklung bedroht nicht nur die wirtschaftliche Existenz vieler Bauern und Hersteller, sondern auch das kulturelle Erbe und die Tradition der Region.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine hochansteckende, oft tödliche Krankheit, die vor allem bei Wildschweinen auftritt. Diese ist zwar nicht für Menschen gefährlich, kann aber bei Kontakt auf Zuchtschweine übergehen. Dies kann durch Lebensmittelreste wie Schweinefleisch, aber auch durch infizierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe geschehen. Sobald ein Schwein in einem Betrieb infiziert ist, müssen alle Tiere getötet und entsorgt werden, um die weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern.
Die Hersteller des berühmten Parmaschinkens haben ihre Besorgnis geäußert und sehen ihre Produktion ernsthaft in Gefahr. Eine Bedrohung, die die italienische Regierung ernst nimmt und plant, in den nächsten Jahren bis zu 80% der Wildschweinpopulation durch Jagd zu reduzieren, notfalls auch mit dem Militär. Das sind ca. 1 Millionen Tiere. Mit jährlich 90 Millionen verkauften Packungen Prosciutto di Parma (2022) und einem Jahresumsatz von 1,7 Milliarden macht es einen nicht unbedeutenden Teil des italienischen Lebensmittel-Exportmarktes aus und stellt die Lebensgrundlage einer ganzen Industrie. Die Regionalregierung der Emilia-Romagna verschreibt sich dem Ziel, den Wildschweinbestand als Hauptüberträger der ASP "drastisch" zu reduzieren. Sie rufen einen nationalen Notstand aus und möchten das ASP-Virus "ausrotten".
der Tiermedizin