Katzenschutz-Ranking 2024 - Deutschlands Vorreiter und Nachzügler Regionen
Stuttgart, BW | PETA Deutschland hat deutsche Regionen bewertet, die im Umgang mit freilebenden oder herrenlosen Katzen besonders positiv oder negativ aufgefallen sind.
In den Frühjahrs- und Sommermonaten sind Katzen besonders paarungsaktiv, was zu einem rasanten Anstieg der Katzenpopulation und zahlreichen Krankheiten unter Katzen ohne Halter führt. Diese Katzen leiden oft an Parasiten, Mangelernährung, Infektionskrankheiten und sterben frühzeitig durch Unfälle oder werden getötet. In Deutschland leben laut PETA etwa zwei Millionen heimatlose Katzen unter prekären Bedingungen. Um dieses Leid zu beenden, sind eine Kastrations- und Registrierungspflicht für Freigängerkatzen zwingend erforderlich.
Das Ranking basiert auf Medienberichten, politischen Entwicklungen und Zuschriften von Tierschutzorganisationen.
TOP 5 Regionen und Städte mit Vorbildfunktion beim Katzenschutz
- 1. Die Stadt Köln führte 2018 eine Katzenschutzverordnung ein, die Katzenhalter verpflichtet, ihre Freigängerkatzen zu kastrieren, kennzeichnen und registrieren. Die Stadt reagierte damit auf die Überpopulation und das Leiden der etwa 20.000 freilebenden Katzen.
- 2. Die Stadt Paderborn war 2008 die erste deutsche Stadt, die eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen einführte. 2019 wurde dies auf den gesamten Kreis ausgeweitet.
- 3. In Mannheim trat 2023 eine Verordnung in Kraft, die zunächst nur eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht umfasste, die 2024 auf eine Kastrationspflicht erweitert wurde.
- 4. Die Stadt Berlin erließ 2022 eine Katzenschutzverordnung, doch trotz dieser Maßnahme verbesserte sich die Situation bisher kaum. Mehr Aufklärung und strikte Kontrollen sind notwendig.
- 5. Niedersachsen beschloss 2023 als erstes Flächen-Bundesland eine flächendeckende Katzenschutzverordnung. Die Umsetzung lässt jedoch noch auf sich warten. Niedersachsen führte zudem als erstes Bundesland den Hundeführerschein ein und fordert andere Länder auf, nachzuziehen.
Flop 5 Regionen mit den größten Defiziten beim Schutz heimatloser Katzen
- 1. Hamburg hat trotz des massiven Problems mit heimatlosen Katzen und eines Bürgerschaftsbeschlusses von 2021 noch keine Katzenschutzverordnung. Schätzungsweise 10.000 heimatlose Katzen leiden in der Stadt.
- 2. In Frankfurt am Main gibt es etwa 18.000 heimatlose Katzen.
- 3. Sachsen liegt beim Katzenschutz weit zurück, da es keine Verordnung gibt, die es Behörden ermöglicht, selbstständig Katzenschutzverordnungen zu erlassen.
- 4. Bamberg hat trotz vieler Bemühungen noch keine Katzenschutzverordnung. Ähnliche Probleme bestehen in Bayreuth und München, wo der Katzenschutz ebenfalls unzureichend ist.
- 5. In Bad Wurzbach lehnen die Verantwortlichen eine Katzenschutzverordnung ab, da sie zu viel Bürokratie und Eingriffe in die Rechte der Bürger bedeuten würde.
Die negativ bewerteten Städte und Bundesländer wurden kontaktiert, um Maßnahmen zum Schutz der Katzen zu erwirken.