Koala Sydney verstirbt nach dreistündiger Notoperation in Dresden
Dresden, Sachsen | Am 7. Oktober 2024 verstarb das Koala-Weibchen Sydney im Zoo Dresden nach einer umfangreichen Notoperation. Trotz intensiver medizinischer Betreuung und Nachsorge konnte sie sich von dem Eingriff nicht erholen. Die pathologischen Untersuchungen laufen aktuell, um den genauen Verlauf der Erkrankung und die Todesursache zu ermitteln.
Sydney kam im April 2019 aus dem Zoo Antwerpen mit dem Ziel, am Zuchtprogramm des Zoos Dresden teilzunehmen. Bereits bei ihrer Ankunft wurde eine Zubildung im Bereich der Vagina und Harnblase diagnostiziert, die mutmaßlich zu ihrer Unfruchtbarkeit führte. Aufgrund des hohen Operationsrisikos und der anfänglichen Symptomfreiheit wurde auf einen Eingriff zunächst verzichtet. Regelmäßige Ultraschalluntersuchungen überwachten die Zubildung, ohne dass akute Komplikationen festgestellt wurden.
Im Laufe des Jahres 2024 zeigte Sydney jedoch wiederholt Symptome einer Harninkontinenz, die sich zuletzt mit Schmerzen verbanden. Am 4. Oktober wurde daher eine diagnostische Untersuchung mittels Sonographie und Computertomographie durchgeführt. Die Bildgebung ergab eine massiv gefüllte Harnblase sowie gestauten Harnleiter und ein erweitertes Nierenbecken, was auf eine Obstruktion im Zusammenhang mit der Zubildung hindeutete. Um eine weitere Verschlechterung der Nierenfunktion zu verhindern, entschied sich das veterinärmedizinische Team noch während der Narkose zu einer sofortigen Notoperation.
Der chirurgische Eingriff war aufgrund der anatomischen Besonderheiten des Koalas, insbesondere der Nähe von Harntrakt und Reproduktionstrakt, komplex und dauerte insgesamt über drei Stunden. Der postoperative Verlauf gestaltete sich zunächst stabil, doch Sydney zeigte deutliche Anzeichen einer systemischen Verschlechterung. Trotz intensivierter Überwachung und Pflege verschlechterte sich ihr Zustand in den darauffolgenden Tagen weiter, bis sie in der Nacht zum 7. Oktober verstarb.
Die laufende pathologische Untersuchung soll genauere Erkenntnisse über die Grunderkrankung und mögliche Komplikationen der Operation liefern. Vorläufig wird davon ausgegangen, dass die langjährige Obstruktion des Harntrakts und die daraus resultierende Hydronephrose zu irreversiblen Nierenschäden geführt haben könnten. Weitere Ergebnisse werden erwartet, um die genaue Ursache für den postoperativen Verlauf zu klären.