4.7.24
Ein Wildschwein in einem Schlammloch schaut in Richtung Kamera. In der linken unteren Ecke ist ein rotes Biohazard-Zeichen

© ambquinn

Neue ASP-Fälle in Hessen – Restriktionszone wird ausgeweitet

Hessen | Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen Mitte Juni hat sich die Zahl der positiv auf das Virus getesteten Wildschweine auf neun erhöht. Wie das Landwirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte, wurde der Erreger bei zwei weiteren Kadavern vom Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) nachgewiesen.


Restriktionszone in Hessen erweitert

Ein Wildschweinkadaver wurde bei Riedstadt-Leeheim, ein weiterer am Kühkopf im Hessischen Ried südlich der bisherigen Kernzone gefunden, sodass diese Zone nun erweitert werden muss. Daraus ergibt sich auch eine Vergrößerung der sogenannten Restriktionszone, die in einem 15-Kilometer-Radius um den Fundort gezogen wird. Die Zone umfasst nun auch Teile der Stadt Darmstadt und des Kreises Bergstraße. Damit gelten nun Auflagen und Verbote für Jäger, Landwirte und Privatpersonen.

Innerhalb dieser Zone gelten bestimmte Einschränkungen für die Öffentlichkeit, zum Beispiel die Leinenpflicht für Hunde, aber auch für die Jagd und die Landwirtschaft. Das Ministerium entscheidet lageabhängig über die zu treffenden Maßnahmen. „Wir erwarten nun eine angepasste Allgemeinverfügung“, sagte Landrat Thomas Will (Groß-Gerau).

Restriktionszone in Hessen nach Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest – Stand 4. Juli 2024

Restriktionszone in Hessen nach Ausbruch der ASP – Stand 4. Juli 2024, © Basemap.de


Welche Einschränkungen gelten für Bürger in den Restriktionsgebieten

  • Die maschinelle Bodenbearbeitung und Ernte sind zu unterlassen.
  • Der Transport von Wildschweinen und Wildschweinprodukten ist verboten.
  • Leinenpflicht für Hunde.
  • Grundsätzliches Jagdverbot.
  • Desinfektionsmöglichkeiten an allen Ein- und Ausgängen jeder Schweinehaltung.
  • Export von Schweinefleisch ist verboten.
  • Verendet aufgefundene Wildschweine sind zu melden.

Die aufgelisteten Maßnahmen sind nicht vollständig und können für Landkreise und Städte in der Restriktionszone abweichen. Auch wenn dieser Artikel regelmäßig überarbeitet wird, kann die Aktualität nicht garantiert werden.


Allgemeinverfügungen zur Eindämmung der Schweinepest in Hessen

Neu Darmstadt Allgemeinverfügung

Neu Kreis Bergstraße Allgemeinverfügung

Frankfurt Allgemeinverfügung

Update Kreis Darmstadt-Dieburg Allgemeinverfügung

Update Kreis Groß-Gerau Allgemeinverfügung

Kreis Main-Taunus Allgemeinverfügung

Kreis Mainz-Bingen & Mainz Stadt Allgemeinverfügung

Kreis Offenbach Allgemeinverfügung

Wiesbaden Allgemeinverfügung


Hintergrund: ASP und die Suche nach Kadavern

Die Region wird aktuell durch professionelle Hunde- und Drohnenstaffeln aus Hessen sowie dem gesamten Bundesgebiet nach weiteren Kadavern abgesucht, von denen Proben zur Untersuchung genommen werden. Insgesamt wurden seit Mitte Juni bereits 75 tote Wildschweine beprobt. Der Erreger ist für Menschen ungefährlich. Bei Schweinen verläuft die Erkrankung dagegen fast immer tödlich. Eine Impfung gegen die ASP gibt es nicht.

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