Eine weiß-braun gefleckte Katze auf der Jagd nach einer Maus im heimischen Garten

© Bundo Kim

Österreich sucht Katzen als wissenschaftliche Mitarbeiter

Vorarlberg, Österreich | Katzenbesitzer in Vorarlberg sind aufgerufen, an einem neuen Citizen-Science-Projekt teilzunehmen. Unter dem Motto „Zeig mir deine Maus, Katze!“ sammelt das Naturmuseum Inatura zusammen mit dem Institut Apodemus tote Mäuse und andere kleine Säugetiere, die von Katzen nach Hause gebracht werden.

Ziel der Aktion ist es, umfassende Daten zur Verbreitung heimischer Kleinsäugerarten zu sammeln, um die Rote Liste Kleinsäuger Vorarlberg zu erstellen. In Vorarlberg gibt es 29 verschiedene Kleinsäugerarten, darunter Bilche, Birkenmäuse, Echte Mäuse, Spitzmäuse, Wühlmäuse, Igel und Maulwürfe. Diese kleinen Tiere leben oft versteckt, und ihre genaue Verbreitung ist bisher wenig erforscht.

Rund 24.000 Katzen leben in Vorarlberg, und etwa ein Zehntel ihrer Beutetiere wird nach Hause gebracht. Diese „Geschenke“ sind für die Forschung von großem Wert, da die toten Tiere eindeutig auf die Art bestimmt werden können und auch Informationen zu Geschlecht, Körpermasse und Reproduktion liefern.

Wichtig ist der sichere Umgang mit den toten Tieren, da sie Krankheitserreger oder Parasiten tragen können. Es wird empfohlen, die Tiere mit einem Plastiksack zu greifen und nicht direkt mit den Händen zu berühren. Die Tiere sollten gefroren und an der nächstgelegenen Abgabestelle in den Bezirken Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Bludenz abgegeben werden.

Das Projekt läuft von Juni bis November 2024.

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Ein bewährtes Konzept

In der Schweiz hat das Naturmuseum Solothurn bei einer ähnlichen Aktion über 750 Tiere gesammelt. Das beeindruckende Ergebnis zeigt eine beträchtliche Vielfalt von 23 Arten. Bei einigen Nagern, wie der Erdmaus und der Wasserspitzmaus, konnten sogar Wissenslücken hinsichtlich ihrer Verbreitung geschlossen werden. Auch wurde ein seltenes Exemplar einer juvenilen Albino-Schermaus abgegeben. Diese Resultate flossen in den neuen Verbreitungsatlas der Säugetiere der Schweiz und Liechtensteins ein und dienen dem Schutz und der Förderung der kleinen Nager und Spitzmäuse.

PDF: Vollständiger Bericht des Naturmuseums Solothurn

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