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Nahaufnahme einer großen, braun-gelben Orientalischen Hornisse mit braunen Flügeln, die auf kleinen weißen Steinen ruht.

© Yvonne Christ

Orientalische Hornisse erstmals in Deutschland nachgewiesen

Mannheim, BW | In Deutschland wurde erstmals die Orientalische Hornisse (Vespa orientalis) nachgewiesen. Der Fund erfolgte über das Citizen-Science-Meldeportal NABU-naturgucker.de, nachdem eine Mannheimerin das Insekt Ende August fotografierte und fälschlicherweise als Asiatische Hornisse identifizierte. Bei der Auswertung der eingereichten Bilder entdeckte NABU-Insektenexpertin Laura Breitkreuz die Verwechslung und stellte fest, dass es sich um eine neue Art für Deutschland handelt.

Fragen zur Verbreitung und zu Auswirkungen

Die Entdeckung wirft Fragen über die Verbreitung der Orientalischen Hornisse in Deutschland auf. NABU-Insektenfachmann Martin Klatt äußerte Bedenken hinsichtlich möglicher negativer Auswirkungen auf die heimische Fauna. „Wir können noch nicht einschätzen, ob diese Art negative Auswirkungen auf unsere heimische Fauna haben wird“, so Klatt. Diese Unsicherheit ähnelt den Bedenken, die derzeit zur Asiatischen Hornisse bestehen, die sich rasant in Deutschland ausbreitet und eine Bedrohung für Bienen und andere Insekten darstellt.

Ursprung und Migration

Ursprünglich stammt die Orientalische Hornisse aus Asien, Nordafrika und Südosteuropa. Ihr Verbreitungsgebiet hat sich in den letzten Jahren nach Westeuropa ausgedehnt. Der NABU spekuliert, dass die Hornisse möglicherweise an Bord eines Schiffes nach Mannheim gelangte. Der Fund in dieser Stadt könnte mit dem städtischen, warmen Klima zusammenhängen, das dieser Art zugutekommt.

Umgang mit der Orientalischen Hornisse

Experten raten dazu, einen respektvollen Abstand zu der Orientalischen Hornisse zu halten. Sie sollten nicht gejagt oder bedrängt werden. Stattdessen wird empfohlen, die Tiere zu beobachten und zu dokumentieren, um Veränderungen in der Insektenwelt festzuhalten. „Beobachten, dokumentieren und fotografieren ist wichtig und hilfreich“, so Klatt.

Gefahren durch Stiche

Die Orientalische Hornisse gilt im Allgemeinen als wenig aggressiv, solange sie nicht provoziert wird. Ihr Stich kann jedoch, ähnlich wie bei heimischen Hornissenarten, bei Allergikern zu schweren Reaktionen führen, die im schlimmsten Fall tödlich enden können. Zudem kann ein mehrfacher Stich zu erheblichen Schmerzen, Rötungen, Schwellungen und in seltenen Fällen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.

Informationen zur Orientalischen Hornisse (Vespa orientalis)

Die Orientalische Hornisse ist eine große soziale Faltenwespe, die in etwa dieselbe Körpergröße wie die europäische Hornisse (Vespa crabro) erreicht. Hier sind einige spezifische Merkmale:

  • Körpergröße:

    • Arbeiterinnen: ca. 25 mm
    • Königinnen: bis zu 35 mm
  • Färbung:

    • Überwiegend braun gefärbt, was sie von anderen Hornissen und sozialen Faltenwespen unterscheidet.
    • Gelbe Teile am Kopf (Clypeus und Frons) und variierende Färbungen am Hinterleib.
    • Der erste Tergit hat zwei kleine gelbe Flecken, während der dritte und vierte Tergit häufig eine breite gelbe Binde aufweisen.
  • Klimaanpassung:

    • Als einzige Hornissenart ist die Orientalische Hornisse in der Lage, trockenes Wüstenklima zu tolerieren.
    • Ihre Fähigkeit, den Hinterleib als Wärmepumpe zu nutzen, trägt zur Temperaturanpassung bei und ermöglicht ihr das Überleben in extremen Klimazonen.

NABU|naturgucker, Orientalische Hornisse

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