5.6.24
Ein Pferd mit einem Fohlen grast auf der Weide. In der linken unteren Ecke befindet sich ein Piktogramm von Parasiten.

© Annie Spratt

Ratgeber zur Entwurmung beim Pferd

Köln, NRW | Die ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) empfiehlt zwei verschiedene Entwurmungskonzepte: die selektive und die strategische Entwurmung. Beide Strategien beinhalten sorgfältige Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Absammeln von Pferdekot von der Weide sowie das Entmisten und Trocknen der Ställe.


Selektive Entwurmung

Die selektive Entwurmung zielt auf die Bekämpfung kleiner Strongyliden ab. Nur Pferde, die eine bestimmte Anzahl von Strongylideneiern im Kot überschreiten, erhalten ein Wurmmittel. Diese Methode eignet sich für erwachsene Pferde, da diese im Laufe der Zeit eine Immunität entwickeln, die die Eiproduktion unterdrückt.

Umsetzung der selektiven Entwurmung

Im ersten Jahr werden vier Kotprobenuntersuchungen von April/Mai bis Oktober/November durchgeführt. Die Proben werden auf Magen-Darm-Strongyliden und andere Parasiten getestet. Bei einem Schwellenwert von beispielsweise 200 Eiern pro Gramm (EPG) oder dem Nachweis anderer Parasiten wird ein Wurmmittel verabreicht. In den folgenden Jahren können die Untersuchungen auf dreimal pro Jahr reduziert werden, wenn das Infektionsrisiko stabil bleibt. Zusätzlich wird eine einmalige Entwurmung pro Jahr empfohlen.

Wichtigkeit des Schutzes vor Strongyliden

Kleine Strongyliden sind in ganz Europa verbreitet und stellen eine häufige Infektion dar. Pferde infizieren sich hauptsächlich auf der Weide durch das Aufnehmen der Larven beim Grasen. Meist verlaufen die Infektionen ohne klinische Symptome, können aber in seltenen Fällen zu schweren Durchfallerkrankungen führen, besonders bei jüngeren Pferden. Neben kleinen Strongyliden sollten auch große Strongyliden einmal jährlich untersucht werden, da sie schwerwiegendere Erkrankungen verursachen können.


Strategische Entwurmung

Bei der strategischen Entwurmung wird das Alter der Pferde berücksichtigt. Fohlen und junge Pferde bis zu vier Jahren erhalten bis zu viermal pro Jahr Wurmmittel, da ihre Immunität noch nicht vollständig entwickelt ist. Erwachsene Pferde ab fünf Jahren werden mindestens zweimal pro Jahr entwurmt, abhängig von der Kotprobenuntersuchung.

Umsetzung der strategischen Entwurmung

Fohlen und Jungtiere bis zu vier Jahren sollten drei- bis viermal jährlich entwurmt werden, mit Kotprobenuntersuchungen vor der Behandlung. Für erwachsene Pferde empfiehlt ESCCAP mindestens zwei Entwurmungen jährlich, ein bis zwei Monate nach dem Weideaustrieb und vor der Aufstallung, mit zusätzlicher Behandlung bei nachgewiesenem Befall. Eine Kotprobenuntersuchung vor jeder Behandlung ist ratsam, um die Notwendigkeit der Entwurmung zu bestätigen.

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