13.6.24

Tierärzte des Schlachthof-Skandals in Aschaffenburg angeklagt

Aschaffenburg, BY | Am 7.6. hat die leitende Oberstaatsanwältin Monika Schramm erste Ermittlungsergebnisse im Falle des Schlachthofes Aschaffenburg in einer Pressemitteilung verkündet. Zwei amtlichen Tierärztinnen wird Verletzung des Dienstgeheimnisses und der besonderen Geheimhaltungspflicht vorgeworfen.

Die von der Stadt Aschaffenburg angestellten Tierärztinnen sollen den Schlachthof vor "unangekündigten" Kontrollen gewarnt haben. Eine dritte Person soll Beihilfe in einem Fall geleistet haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass diese Taten im Zeitraum von August 2022 bis Mai 2023 stattgefunden haben. Als Konsequenz der Erkenntnisse der Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Anklage zum Landgericht Aschaffenburg erhoben.

Das Verfahren gegen einen ehemaligen Geschäftsführer der AB-Schlachthof GmbH und einen Inhaber eines Zerlegebetriebes wurde mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt. Es konnte ihnen kein strafrechtlich relevantes Verhalten nachgewiesen werden.


Ermittlungen wegen quälerischer Tiermisshandlung gehen weiter

In dem Ermittlungsverfahren hinsichtlich des Schlachthofs Aschaffenburg, welches den Straftatbestand der quälerischen Tiermisshandlung betrifft, dauert die akribische und äußerst zeitintensive Auswertung des gesicherten Videomaterials noch an. Auch die Ermittlungen wegen Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt durch Verantwortliche des Schlachthofs Aschaffenburg sowie die Ermittlungen im Zusammenhang mit Tierschutzverstößen im Schlachthof Eschau sind noch nicht abgeschlossen.


Hintergrund

Im Juli 2023 hat die SOKO Tierschutz verdeckt gefilmtes Beweismaterial an die staatliche Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) und „FAKT“ weitergeleitet.

Auf den Filmaufnahmen sind massive Tierschutzverstöße erkennbar, was die Behörden zu einer Razzia und der Schließung des Schlachthofs veranlasste.

Der Schlachthofbetreiber hat den Geschäftsführer, Betriebsleiter und die Tierschutzbeauftragten ausgewechselt. In den darauffolgenden Wochen wurden die Mitarbeiter zusätzlich geschult und Betriebsabläufe sowie technische Einrichtungen geändert. Die KBLV hat die Schlachtung von Schweinen ab dem 11.9.2023 wieder zugelassen

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