Tierärztekammer Nordrhein appelliert an Tierärzte für mehr Biosicherheit
Kempen, NRW | Die Tierärztekammer Nordrhein appelliert an alle Tierärztinnen und Tierärzte, einschließlich der Pferde- und Kleintierpraxen, verstärkt auf Biosicherheitsmaßnahmen zu achten.
Infolge des Ausbruchs der ASP in Hessen und Rheinland-Pfalz besteht ein erhöhtes Risiko der Verbreitung. Neben der Gefahr der Ansteckung durch kontaminierte Lebensmittel, wie Rohwurst, besteht die Möglichkeit, dass infizierte Tierkörper über den Rhein nach Nordrhein-Westfalen gelangen könnten.
Am 15. Juni 2024 wurde bei einem erlegten Wildschwein in Hessen die Afrikanische Schweinepest festgestellt. Seitdem wurden weitere Fälle bei Wildschweinen in Hessen und Rheinland-Pfalz nachgewiesen. Auch in vier Hausschweinebeständen in dieser Region wurde die Seuche diagnostiziert, was zur Keulung aller betroffenen Tiere führte. Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministeriums könnte die ASP schon seit längerer Zeit in Hessen verbreitet sein. Ein bereits vor drei Monaten verendetes Wildschwein wurde positiv getestet, was auf eine länger bestehende Infektionsquelle hinweist.
Die Tierärztekammer Nordrhein fordert alle niedergelassenen Tierärzte auf, das Thema Biosicherheit in Betrieben mit Hausschweinehaltung zu thematisieren. Besonders kleinere Betriebe, darunter auch Einzelhaltungen von Minipigs und Hängebauchschweinen, haben oft keinen direkten Kontakt zu den Veterinärämtern. Es ist wichtig, dass Tierhalter ihre Schweinehaltung beim zuständigen Veterinäramt anmelden, da auch einzelne Schweine nach Kontakt mit Wildschweinen oder kontaminierten Lebensmitteln an ASP erkranken können.
„Minipig-Liebhaber haben vermutlich keinen Kontakt zu klassischen Nutztierpraktikern. Schweinehalter, die in Kleintierpraxen erscheinen, sollten daher auf Biosicherheitsmaßnahmen und die Pflicht zur Anmeldung ihrer Tierhaltung hingewiesen werden,“ betonen die Verantwortlichen der Tierärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe.
Die Tierärztekammer Nordrhein ruft die gesamte Tierärzteschaft zur Mithilfe auf, um die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern.
der Tiermedizin