Tierseuche
6.6.24
Mann in Schweinestall mit Schutzanzug versprüht Desinfektionsmittel

© Philipp Enders / Symbolbild

Update: Schweinepest-Ausbruch in Mecklenburg-Vorpommern

Pasewalk, Vorpommern-Greifswald, MVP | Am 5. Juni, hat sich nach einem positiven PCR-Testergebnis der Verdacht auf einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Pasewalk im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern verhärtet. Heute Vormittag, am 6.5.24, wurde dieser Verdacht durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt.

Schweine wurden bereits zur Schlachtung geschickt

Der Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamts, Amtstierarzt Dr. Holger Vogel und Präsident der Bundestierärztekammer (BTK), informierte in einer Stellungnahme über den aktuellen Stand des Ausbruchs.

Demnach wurden "in nicht unerheblichem Umfang" Schweine aus dem Betrieb mit dem Seuchenausbruch zur Schlachtung gebracht, bevor die ASP-Erkrankung festgestellt wurde. Die Schlachtbetriebe die diese Schweine erhalten haben wurden informiert. Die gesetzlich vorgeschriebene Fleischbeschau wird wie gewohnt durchgeführt. Ob infiziertes Fleisch bereits in den Handel gelangt ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt.

Stellungnahme: Dr. Holger Vogel
Allgemeinverfügung des Landkreises Vorpommern-Greifswald

Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich!

Keulen (Töten) aller 3500 Schweine und Schließung des Betriebs

Wie Dr. Vogel bestätigte, müssen bei einem behördlich bestätigten Fall von Schweinepest alle in dem Betrieb gehaltenen Tiere gekeult werden. Die dafür notwendige Tötungsanordnung wurde gegeben und wird zurzeit ausgeführt. Der Infektionsstatus der Tiere ist dabei nicht relevant. Diese Schweine werden nicht weiterverarbeitet und müssen nach den geltenden Seuchenschutzvorschriften entsorgt werden.

Ursprung des Seuchenausbruchs weiterhin unbekannt

Das FLIFriedrich-Loeffler-Institut hat sich zu dem aktuellen Seuchengeschehen in Mecklenburg-Vorpommern geäußert und konnte bisher die Quelle der Infektion nicht identifizieren. Seit Juli 2021 gibt es vor allem am Grenzgebiet zu Polen verstärkt Fälle von ASP bei Schwarzwild (Wildschweinen) und insgesamt 8 Ausbrüche bei Hausschweinen. Der letzte war vor über einem Jahr.

Untersuchungsnachweise des LALLFLandesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern der letzten Wochen zeigen, dass bei keinem Wildschwein in der Umgebung ASP nachgewiesen wurde. Das könnte die Eindämmung der Ausbreitung wesentlich vereinfachen. Das FLI weist jedoch darauf hin, dass es zur Infektion mit dem Virus durch Speiseabfälle oder Schweinefleischerzeugnisse sowie durch indirekte Übertragungswege durch Fahrzeuge, kontaminierte Ausrüstungsgegenstände, Geräte, Maschinen und Kleidung kommen kann. Wie Dr. Vogel bestätigte, wird zum jetzigen Zeitpunkt von einer Punkt-Einschleppung ausgegangen. Weitere Untersuchungen sind notwendig.

Wie kann man sich als Landwirt vor ASP schützen

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft stellt einen Ratgeber zu Vorkehrungsmaßnahmen bereit, die man als Landwirt treffen kann, um das Risiko einer Infektion der eigenen Tiere zu minimieren.

BMEL: ASP-Ratgeber für Landwirte

Was ist die Afrikanische Schweinepest (ASP)?

Die Afrikanische Schweinepest ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die sowohl Haus- als auch Wildschweine befällt und oft tödlich verläuft. Sie wird durch direkten Kontakt zwischen Tieren oder indirekt über kontaminierte Gegenstände und Nahrungsmittel übertragen. Die ASP ist keine Zoonose und damit für den Menschen nicht gefährlich. Der Verzehr von infiziertem Fleisch ist unbedenklich. Allerdings stellt die ASP ein erhebliches wirtschaftliches Risiko für Landwirte und fleischverarbeitende Unternehmen dar, da es keine Behandlung oder Impfung gibt. Das Virus ist für Schweine fast immer tödlich.

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