Feldhase

© Daniil Komov

Vermehrte Myxomatose-Fälle bei Feldhasen in NRW

Dortmund, NRW | In den vergangenen Wochen kam es zu schweren Ausbrüchen der Myxomatose bei Feldhasen in mehreren Kreisen Nordrhein-Westfalens. Dr. Luisa Fischer von der FJW berichtet, dass insbesondere im Kreis Wesel zunächst vermehrt Fälle auftraten. Durch die Unterstützung aufmerksamer Jäger und die Untersuchungen der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter (CVUA) konnte die Diagnose schnell bestätigt werden.

Mittlerweile sind die Ausbrüche auch auf die Kreise Borken, Kleve, Krefeld und Bottrop übergesprungen, und auch in den Kreisen Coesfeld, Viersen, Recklinghausen und Steinfurt wurden Fälle gemeldet. Die FJW arbeitet gemeinsam mit den CVUA und dem Friedrich-Loeffler-Institut daran, den genauen Ursprung und mögliche Varianten des Virus zu untersuchen.

Verbreitung und Symptome der Myxomatose

Die Myxomatose wird durch das Myxomavirus (MYXV) verursacht, das zur Familie der Pockenviren gehört. Der Erreger wird hauptsächlich durch Stechmücken und Kaninchenflöhe übertragen. Infizierte Feldhasen zeigen häufig typische Symptome wie knotige Veränderungen um Nase, Maul und Genitalien sowie Ödeme und Blutungen in inneren Organen, besonders in der Lunge.

Was kann gegen die Myxomatose getan werden?

Dr. Fischer ruft dazu auf, verendete Feldhasen umgehend an die CVUA zu melden und zur Untersuchung einzusenden. Kadaver sollten nicht in der Umwelt belassen werden, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern. Besonders wichtig ist, dass in betroffenen Gebieten auf die Bejagung von Feldhasen verzichtet wird, damit sich überlebende Tiere erholen und eine mögliche Resistenz aufbauen können.

Jäger sollten zudem darauf achten, keine Wildtiere aus infizierten Gebieten in andere Reviere zu bringen, um das Virus nicht weiter zu verbreiten. Auch die Hundearbeit sollte in betroffenen Revieren eingestellt werden, um Stress für die Tiere zu vermeiden.

Was ist Myxomatose?

Die Myxomatose ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die ursprünglich bei Hauskaninchen in Uruguay im Jahr 1896 entdeckt wurde. Das Virus wurde 1952 absichtlich nach Frankreich und Australien gebracht, um die dortigen Wildkaninchenpopulationen zu dezimieren, was zu dramatischen Verlusten führte. Auch heute noch tritt die Krankheit in Europa auf, mit teilweise verheerenden Folgen für Kaninchen- und Hasenpopulationen.

Eine gezielte Jagdstrategie und das Sammeln von Daten über den Verlauf der Krankheit sind entscheidend, um die Verbreitung des Virus einzudämmen und die Population der Feldhasen langfristig zu schützen.

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