Zwei kleine herrenlose Kätzchen in einem Versteck auf der Straße

© Philipp Enders

440.000 € für Katzenkastrationsaktion in Niedersachsen

Hannover, NI | Die landesweite Katzenkastrationsaktion in Niedersachsen wird auch in diesem Jahr wieder durchgeführt. Um die unkontrollierte Vermehrung von Katzen und die dadurch verursachten körperlichen Leiden zu reduzieren, geht die landesweite Aktion zur Kastration von Straßenkatzen in Niedersachsen in die nächste Runde. Das Land Niedersachsen stellt diesmal insgesamt 400.000 Euro zur Verfügung. Der Landestierschutzverband Niedersachsen und der Deutsche Tierschutzbund beteiligen sich mit je 20.000 Euro an der geplanten Aktion. Das sind fast 200.000 Euro mehr als im Jahr 2023. Dadurch können in diesem Jahr sogar zwei Aktionszeiträume, in denen freilebende Straßenkatzen kastriert werden können, angeboten werden.

Aktionszeiträume für die Katzenkastrationsaktion in Niedersachsen 2024:

  • 19.08 - 15.09.24
  • 04.12 - 15.12.24

Während dieser Zeiten können Katzen, die keinem Besitzer zugeordnet werden können, durch Tierschutzvereine und private Katzenschützer kostenlos bei einem Tierarzt kastriert werden. Die Katzen werden zusätzlich mit einem Transponder mit Mikrochip gekennzeichnet und bei FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, registriert, um sie zukünftig identifizieren zu können.

Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Niedersachsen, betonte die Dringlichkeit von Kastrationsmaßnahmen, um die unkontrollierte Vermehrung von Katzen zu stoppen und deren Leid zu mindern. Ruhnke erklärte, dass neben der Kastration von Straßenkatzen die landesweite Katzenschutzverordnung von entscheidender Bedeutung sei.

Obwohl das niedersächsische Parlament die Landesregierung bereits im Juli 2023 mit der Einführung dieser Verordnung beauftragt hat, steht deren Erlass noch aus. „Die Tierschützer in Niedersachsen warten ungeduldig auf die Einhaltung des Koalitionsvertrages“, so Ruhnke. Diese Verordnung sei besonders wichtig, da für das kommende Jahr keine Haushaltsmittel für weitere Katzenkastrationsaktionen vorgesehen sind. Dies könnte bedeuten, dass die derzeit laufende Aktion die vorerst letzte in Niedersachsen sein wird.

"Im Grunde bräuchte es eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen", erklärte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Er verwies darauf, dass jede der Millionen Straßenkatzen ursprünglich von Katzen aus Privathaushalten abstamme, die nicht kastriert wurden. Eine bundesweite Regelung würde daher einen entscheidenden Beitrag zur Lösung dieses Tierschutzproblems leisten.

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