© Akram Huseyn
Die deutsche Tierärzteschaft in Zahlen – 2024
Berlin, BE | Die Bundestierärztekammer e.V. veröffentlicht seit 21 Jahren Zahlen rund um deutsche Veterinärmedizinerinnen und -mediziner. Am 28. Juni hat der Verein die Zahlen für 2023 veröffentlicht.Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse und Trends:
Berufsausübende Tierärztinnen und Tierärzte in Deutschland
In Deutschland gab es 2023 insgesamt 33.845 Tierärztinnen und Tierärzte, die in verschiedenen Branchen tätig waren. Das sind 519 mehr als im Vorjahr und etwa 18% mehr als noch vor zehn Jahren. Auch der prozentuale Anteil der Frauen ist gestiegen und liegt jetzt bei 71%. Vor allem der Bereich der Kleintiere und Pferde sind von einem starken Frauenanteil dominiert. Eine Ausnahme bildet die reinen Nutztiermedizin, in dem der Männeranteil bei 73%-77% liegt.
Weniger Tierärzte üben Ihren Beruf aus: Die Zahl der nicht mehr tierärztlich Tätigen oder ohne Einkommen steigt erneut auf 11.318 an. Das ist jeder vierte Tierarzt. Ein großer Teil davon sind Tierärzte im Ruhestand. Aber auch Elternzeit oder berufsferne Tätigkeiten (Branchenwechsel) spielen eine Rolle. Nur etwa 1,8% sind als arbeitslos gemeldet, was in etwa ein Drittel der durchschnittlichen Arbeitslosenquote in Deutschland ist. Diese lag 2023 bei etwa 6%.
Frauenanteil der Assistenz- und niedergelassenen Tierärzte in den einzelnen Bundesländern
| Bundesland | Niedergelassen | Assistenz |
|---|---|---|
| Baden-Württemberg | 1093, w 58% | 1170, w 81% |
| Bayern | 2135, w 57% | 2114, w 82% |
| Berlin | 382, w 81% | 402, w 82% |
| Brandenburg | 519, w 56% | 385, w 84% |
| Bremen | 49, w 67% | 41, w 63% |
| Hamburg | 146, w 69% | 148, w 93% |
| Hessen | 921, w 66% | 793, w 86% |
| Mecklenburg-Vorpommern | 251, w 52% | 178, w 84% |
| Niedersachsen | 1602, w 54% | 1698, w 82% |
| Nordrhein | 1090, w 61% | 1255, w 80% |
| Westfalen-Lippe | 911, w 55% | 1123, w 82% |
| Rheinland-Pfalz | 564, w 59% | 465, w 86% |
| Saarland | 119, w 66% | 126, w 79% |
| Sachsen | 512, w 51% | 431, w 84% |
| Sachsen-Anhalt | 329, w 48% | 247, w 81% |
| Schleswig-Holstein | 555, w 56% | 675, w 82% |
| Thüringen | 259, w 49% | 178, w 80% |
| Gesamt | 11437, w 58% | 11429, w 82% |
Praxisvertretungen
Einen starken Rückgang von etwa 10% im Vergleich zum Vorjahr gab es bei den Praxisvertretungen. Deutschlandweit gibt es nur noch 257, was bedeutet, dass es für etwa 41 Praxen nur eine Praxisvertretung gibt.
Tierärzte ohne deutsche Staatsbürgerschaft
Bei den Mitgliedern der tierärztlichen Kammern ohne deutsche Staatsbürgerschaft ist die Zahl 2023 erstmals seit langem gesunken und liegt bei 2.448. Die meisten Verluste gab es letztes Jahr in Berlin und Sachsen-Anhalt. Bayern hat mit 601 Tierärzten ohne deutsche Staatsbürgerschaft fast doppelt so viele wie jeweils die zweit-, dritt- und viertplatzierten Bundesländer.
Tierarztpraxen in Deutschland
In Deutschland gab es insgesamt 10.428 Tierarztpraxen. Damit fällt die Zahl der Tierarztpraxen im Vergleich zum Vorjahr leicht ab. Die meisten Tierarztpraxen wurden in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt aufgegeben, während die meisten neuen Praxen in Schleswig-Holstein eröffnet wurden. Unverändert bleibt Bayern das Bundesland mit den meisten Tierarztpraxen.
Tierkliniken in Deutschland
Im Jahr 2023 gibt es noch 138 tierärztliche Kliniken in Deutschland. Das sind etwas über 5% weniger als im Vorjahr, und seit 2013 ist die Zahl der Tierkliniken in Deutschland um über 55% gesunken. Bayern bleibt unverändert das Bundesland mit den meisten tierärztlichen Kliniken und insgesamt 28.
Bitte beachten Sie, dass die in diesem Artikel präsentierten Zahlen mit größter Sorgfalt recherchiert wurden, jedoch keine Gewähr für ihre Richtigkeit übernommen werden kann. Fehler sind nicht ausgeschlossen. Darüber hinaus können die angegebenen Daten kein umfassendes Bild der gesamten Situation darstellen. Schlussfolgerungen sollten daher auf Basis weiterführender Untersuchungen und Kontextualisierung der Daten gezogen werden. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis.
