30.4.24
 Tierärzte in Schutzanzügen begaben sich auf dem Kemnader See in einem roten Boot der DLRG auf die Suche nach "toten" Enten

© Ennepe-Ruhr-Kreis

Ernstfall Vogelgrippe: Positive Bilanz nach Seuchenübung

Bochum, NRW | Die Vogelgrippe ist eine weltweit vorkommende Tierseuche mit schwerwiegenden ökologischen und wirtschaftlichen Folgen. Schnelles und Koordiniertes Handeln schützt im Ernstfall die Natur und die Bevölkerung. Das Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises und sechs weitere haben gestern genau für diesen Ernstfall eine großangelegte Übung organisiert. Unter der Leitung der Kreisveterinärin Dr. Bettina Buck haben über 70 Teilnehmer an der Seuchenschutzmaßnahme teilgenommen.

Die Tierärzte aus den umliegenden Landkreisen haben sich am Kemnader See versammelt, um einer Meldung nachzugehen, dass mehrere "tote" Wildvögel gesichtet wurden. Im Vorfeld wurden 18 bunte Plastikenten über und um den See verteilt. Mit Schutzanzügen, Gummistiefeln, Mund-Nasen-Masken und Augenschutz haben sich die Tierärzte bei 27 °C auf die Suche gemacht und wurden dabei von 4 Booten und 20 Ehrenamtlichen Einsatzkräften des DLRG unterstützt.

„Die Fundtiere wurden in Plastiksäcken gesammelt und würden im Ernstfall anschließend zu Untersuchungen transportiert, die zeigen, ob sich der Verdacht auf Vogelgrippe bestätigt oder nicht“, berichtet Tierärztin Janine Herden, Einsatzleiterin des Veterinäramtes am See. Teil der Übung war auch die Einhaltung der vorgeschriebenen Desinfektionsmaßnahmen und das korrekte Ablegen der Schutzkleidung in vorgesehener Reihenfolge.

Während am Kemnader See die Plastikenten eingesammelt wurden, übte ein weiteres Team von Tierärzten an der Paasmühle das Probennehmen an lebenden Wasservögeln. „Am Ende konnten wir wie geplant Tupfer- und Stäbchenproben bei allen vorgesehenen Tieren nehmen“, zieht Dr. Bettina Buck, Amtstierärztin des Ennepe-Ruhr-Kreises, eine positive Bilanz.

Das Seuchenschutzgesetz schreibt vor, dass bei einem bestätigten Ausbruch von Geflügelpest in einem Geflügelhaltungsbetrieb alle Tiere getötet werden müssen. Hierfür wurden am Schwelmer Kreishaus gasdichte Behälter und Kohlendioxid vorbereitet.

Das Finden, Testen und Töten muss im Ernstfall parallel und notfalls an verschiedenen Orten geschehen. Der Einsatz wurde über Wochen geplant und die ersten Reaktionen der sieben teilnehmenden Veterinäramter waren durchweg positiv. Sie möchten sich nun mit der Nachbereitung der Übung beschäftigen. Teilgenommen haben Veterinärämter des Ennepe-Ruhr-Kreises, des Märkischen Kreises, des Oberbergischen Kreises, des Rheinisch-Bergischen Kreises, des Rhein-Sieg-Kreises sowie der Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe.

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