Tierseuche
22.11.24
Ein Wildschwein in einem Schlammloch schaut in Richtung Kamera. In der linken unteren Ecke ist ein rotes Biohazard-Zeichen

© ambquinn

Neues Ausbruchsgebiet mit Schweinepest in Deutschland

Oberhavel, Brandenburg | Im Landkreis Oberhavel wurde erstmals die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein nachgewiesen. Das Nationale Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) bestätigte am Donnerstag, dem 21. November 2024, den amtlichen Verdacht. Das betroffene Tier, ein Keiler, wurde nordöstlich von Gransee tot aufgefunden.

Sofortige Maßnahmen zur Eindämmung eingeleitet

Nach Bekanntwerden des ersten ASP-Falles im Landkreis aktivierte der Krisenstab des Landkreises Oberhavel sofort seine Krisenstrukturen und leitete die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen ein. Zur Unterstützung ist der Tierseuchenbekämpfungsdienst des Landes vor Ort. Zunächst wird eine großflächige Suche nach weiterem Fallwild in der Umgebung des Fundortes durchgeführt. Zusätzlich wird ein mobiler Wildschweinzaun errichtet, um die Verbreitung der Krankheit zu verhindern.

Appell zur verstärkten Biosicherheit

Die Schweinehalter in der betroffenen Region werden dringend aufgefordert, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu verstärken, um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Diese Maßnahmen umfassen insbesondere die Sicherstellung von Hygienevorkehrungen und die Vermeidung von Kontakt zwischen Wildschweinen und Hausschweinen.

Dr. Antje Töpfer, Verbraucherschutzstaatssekretärin und Leiterin des Landeskrisenstabs zur Bekämpfung der ASP, erklärte: „Aufgrund der Lage des Fundortes im Vergleich zu bereits infizierten Gebieten an der deutsch-polnischen Grenze gehen wir derzeit von einer Sprunginfektion aus. Der Krankheitserreger wurde vermutlich indirekt über kontaminierte Gegenstände, Lebensmittel oder Futter durch menschliches Handeln weiterverbreitet.“

Töpfer betonte, dass die in der Vergangenheit angewandten Bekämpfungsmaßnahmen erfolgreich waren und auch jetzt konsequent angewendet werden, um die Seuche schnell einzudämmen. Sie rief die Bürgerinnen und Bürger zur Vorsicht auf und forderte sie auf, fleischhaltige Abfälle ordnungsgemäß zu entsorgen und nicht in der Natur zu hinterlassen.

Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln für die Bevölkerung

Nancy Klatt, die Dezernentin des Veterinäramts und Leiterin des Krisenstabes im Landkreis Oberhavel, stellte klar: „Wir nehmen den ersten bestätigten Fall der Afrikanischen Schweinepest sehr ernst. Gemeinsam mit dem Land Brandenburg arbeiten wir entschlossen daran, die Seuche schnell und effektiv einzudämmen.“ Sie appellierte an die Bürger, bei Spaziergängen im Wald aufmerksam zu sein und verdächtige Wildtierfunde sofort zu melden. Zudem solle man darauf achten, Wildtiere nicht zu berühren und keine Futterreste in der Natur zu hinterlassen.

Zum Original