Ein Kalb saugt an der Euter einer Kuh und trinkt Milch

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Schleswig-Holstein offiziell frei von Boviner Virusdiarrhoe (BVD)

Kiel, SH | Schleswig-Holstein ist nun offiziell frei von der Rinderseuche „Boviner Virusdiarrhoe“ (BVD). Nachdem bereits am 30. September 2023 der Großteil des Landes als BVD-frei anerkannt wurde, hat die EU nun auch den Antrag des Ministeriums für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) für den Kreis Rendsburg-Eckernförde genehmigt. Damit gilt das gesamte Bundesland als BVD-frei.

Nur einen Tag nachdem Schleswig-Holstein als frei von Boviner Virusdiarrhoe (BVD) erklärt wurde, ist ein Kalb im Landkreis Schleswig-Flensburg positiv auf BVD getestet worden. Auf Anfrage bestätigte das Ministerium für Landwirtschaft in Kiel jedoch, dass Schleswig-Holstein weiterhin als BVD-frei gilt, solange mehr als 99,8 % der Betriebe mit mindestens 99,9 % der Rinderpopulation in Schleswig-Holstein frei von BVD sind.

Gemeinschaftsleistung und Zukunftsperspektiven

Landwirtschaftsminister Schwarz lobte den Erfolg als gemeinschaftliche Leistung, bei der Tierhalter, Tierärzte, Veterinärbehörden, das Landeslabor und Verbände maßgeblich beigetragen haben. Die Anerkennung als BVD-freie Region wird langfristig die Rindergesundheit verbessern, insbesondere durch Handelsgarantien für Rindertransporte aus nicht BVD-freien Regionen und strengere Anforderungen für die Einstallung von Rindern.

Voraussetzungen und Maßnahmen zur Erhaltung

Um die BVD-Freiheit zu gewährleisten, müssen 99,8 Prozent der Betriebe und 99,9 Prozent der Rinder als frei von BVD gelten. Jedes neugeborene Kalb muss innerhalb der ersten 30 Lebenstage auf BVD untersucht werden. Das Impfverbot gegen BVD soll eine frühzeitige Erkennung neuer Infektionen erleichtern. Seit Inkrafttreten der „Verordnung zum Schutz der Rinder vor BVD“ im Jahr 2011 wird die Seuche bundesweit bekämpft. Mit dem EU-Tiergesundheitsrecht seit 2021 konnten erstmals EU-weit anerkannte Tilgungsprogramme etabliert werden. Das BVD-Virus wird durch direkten Kontakt oder kontaminiertes Futter und Wasser übertragen, ist jedoch für Menschen ungefährlich.

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