7.10.24
Ein Tiger im Zoo schaut in die Kamera

© Jessica Weiller

Vogelgrippe-Virus tötet 51 Raubkatzen in Zoos nahe Ho-Chi-Minh-Stadt

Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam | Im August und September 2024 sind in zwei Zoos nahe Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam, insgesamt 47 Tiger, drei Löwen und ein Panther an der Vogelgrippe (H5N1) verendet. Betroffen waren das Mango Garden Resort in Dong Nai und der My Quynh Zoo in Long An. Erste Tests bestätigten, dass die Tiere mit dem H5N1-Virus infiziert waren, einem Subtyp des Influenza-A-Virus.

Ursache der Infektion: infiziertes Fleisch

Berichten zufolge könnten die Raubtiere durch das Fressen von Hühnerfleisch, das mit der Vogelgrippe infiziert war, erkrankt sein. Zwei Proben verstorbener Tiger bestätigten das Vorhandensein des H5N1-Virus. Die vietnamesischen Behörden untersuchen derzeit den Ursprung des Hühnerfleisches, um die genaue Ursache des Ausbruchs zu ermitteln.

Ausweitung der Vogelgrippe-Fälle in der Region

Die Vogelgrippe H5N1 breitet sich derzeit weltweit aus und betrifft in erster Linie Vögel, kann aber auch Säugetiere infizieren. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bezeichnete den Anstieg der Vogelgrippefälle im Asien-Pazifik-Raum bereits im Juli als "alarmierend". Der aktuelle Ausbruch gilt als der bisher größte weltweit dokumentierte Ausbruch von H5N1. Gesundheitsexperten warnen vor der potenziellen Anpassung des Virus an den Menschen, was eine Übertragung von Mensch zu Mensch ermöglichen könnte.

Auswirkungen auf das Personal

Obwohl mehr als 30 Mitarbeiter in engem Kontakt mit den erkrankten Tieren standen, zeigte bisher keiner von ihnen Symptome von Atemwegserkrankungen. Dies wurde von der vietnamesischen Gesundheitsbehörde bestätigt. Alle Sicherheitsmaßnahmen wurden verschärft, um eine mögliche Ausbreitung des Virus auf Menschen zu verhindern.

Im April 2024 wurde in Vietnam der erste Fall einer menschlichen Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus A(H9N2) bestätigt. Ein Erwachsener, der engen Kontakt zu infizierten Vögeln hatte, musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Obwohl das damals übertragene H9N2-Virus ein anderer Subtyp als das derzeit zirkulierende H5N1-Virus ist, sind auch hier Übertragungen auf den Menschen möglich.

Vorsichtsmaßnahmen und globale Perspektive

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Menschen in betroffenen Regionen, auf den Verzehr von rohem oder unzureichend gekochtem Fleisch sowie Eiern zu verzichten, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern. Zwar sind Infektionen von Menschen mit H5N1 selten, doch seit 2003 wurden fast 900 Fälle gemeldet, von denen mehr als die Hälfte tödlich verliefen.

Fazit

Der aktuelle Ausbruch in Vietnam verdeutlicht die potenziellen Gefahren, die von der Haltung von Wildtieren in Zoos sowie der globalen Verbreitung von Vogelgrippe-Viren ausgehen. Maßnahmen zur Eindämmung und die Überwachung der Situation durch Gesundheitsbehörden sind entscheidend, um das Risiko einer weiteren Ausbreitung und möglicher neuer Infektionen zu minimieren.

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