Wachsende Heimtierpopulation erfordert achtsamen Umgang mit Medikamenten

Bonn, NRW | Mit dem Heimtierboom der letzten Jahre lebt inzwischen in fast jedem zweiten Haushalt mindestens ein Tier. Insgesamt gibt es deutschlandweit 15,7 Millionen Katzen und 10,5 Millionen Hunde – Tendenz steigend. Dadurch ist auch die Zahl der erkrankten Heimtiere, die medizinische Versorgung benötigen, gestiegen. Der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. betont in einem aktuellen Schreiben die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Tierarzneimitteln wie Wurmkuren, Floh- und Zeckenbehandlungen sowie Herz- und Arthrosetherapien. Ein solcher Umgang ist unerlässlich – zum Schutz von Tier, Mensch und Umwelt.

So können Tierhalter zur Umweltentlastung beitragen

Bei der Zulassung von Tierarzneimitteln wird die Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit gründlich geprüft. Dies umfasst die Sicherheit für die Zieltierart, den Anwender und die Umwelt. Trotz dieser Maßnahmen lässt sich ein Umwelteintrag nicht vollständig verhindern. Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte können über Kot und Urin in die Umwelt gelangen, ebenso wie durch unsachgemäße Entsorgung von Arzneimittelresten.

Tierhalter können aktiv dazu beitragen, den Eintrag von Tierarzneimitteln in die Umwelt zu minimieren. Beachten Sie dazu die folgenden Hinweise:

Anwendung nach tierärztlicher Anweisung

Tierarzneimittel sollten stets nur nach Absprache mit dem Tierarzt und genau nach der Packungsbeilage angewendet werden.

Sachgemäße Entsorgung

Restmengen und leere Behältnisse gehören in den Restmüll oder zu Sammelstellen, nicht in die Toilette oder das Waschbecken. Weitere Informationen finden Sie unter www.arzneimittelentsorgung.de

Richtiges Entsorgen von Exkrementen

Das Einsammeln von Hundekot in speziellen Beuteln und die Entsorgung im Restmüll helfen, Umwelteinträge zu reduzieren und das Infektionsrisiko zu senken. Auch Katzenstreu sollte über den Restmüll entsorgt werden.

Vorsicht bei äußerlich angewendeten Mitteln

Bei der Anwendung von Floh- und Zeckenmitteln, wie Halsbändern oder Spot-ons, ist es wichtig, vor engem Kontakt mit dem Tier sowie vor dem Baden eine gewisse Zeit abzuwarten. Dies verhindert, dass die Mittel abgewaschen werden und ihre Wirksamkeit verlieren. Beachten Sie die Hinweise in der Packungsbeilage.

Auffälligkeiten melden

Sollten nach der Anwendung eines Tierarzneimittels Auffälligkeiten auftreten, sprechen Sie diese mit Ihrem Tierarzt ab und melden Sie unerwünschte Ereignisse, einschließlich Umweltwirkungen, den zuständigen Stellen.

Keine eigenmächtige Anwendung

Verwenden Sie Tierarzneimittel niemals anders als verordnet und wenden Sie sie nicht bei einer anderen Tierart an. Humanarzneimittel sind für Tiere nicht geeignet und können zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.

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