Porträt eines Habichts

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West-Nil-Virus bei Habicht in Mannheim nachgewiesen

Mannheim, BW | Am 23. Juli wurde der Polizei ein auffällig verhaltender Vogel in der Nähe des Sportschützenvereins im Stadtteil Neckarau in Mannheim gemeldet. Der Habicht wies unkoordinierte Bewegungen, fehlende Abwehrreaktionen und Krämpfe auf.

Der Greifvogel, der am folgenden Tag verstarb, wurde zur Klärung der Todesursache an das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) in Karlsruhe geschickt. Dort wurde er positiv auf das West-Nil-Virus getestet.

Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, wo sich der Vogel möglicherweise infiziert haben könnte. Da aktuell keine weiteren Fälle gemeldet wurden, geht das Veterinäramt von einem Einzelfall aus und plant keine zusätzlichen Maßnahmen.

Dieser Fall hebt sich hervor, da das West-Nil-Virus bisher überwiegend in den nördlichen und östlichen Bundesländern nachgewiesen wurde. Der letzte bekannte Infektionsfall in der Region wurde Ende 2023 nur wenige Kilometer entfernt bei einer Schnee-Eule im Vogelpark Bobenheim-Roxheim im Rhein-Pfalz-Kreis, gemeldet. Das Landesuntersuchungsamt hatte damals in einer Pressemitteilung auf das Zoonose Risiko und die Gefahr durch Stechmücken hingewiesen. Es wurde ebenfalls auf die Empfehlung des Friedrich-Loeffler-Instituts zur Impfung von Pferden gegen das West-Nil-Virus in den betroffenen und angrenzenden Regionen verwiesen.

Die Tigermücke als Überträger des West-Nil-Virus und Mannheims Maßnahmen zur Bekämpfung

Die Stadt Mannheim hat umfassende Maßnahmen zur Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) eingeführt, um potenziellen Gesundheitsrisiken vorzubeugen. Die Asiatische Tigermücke, die durch globale Reisbewegungen nach Europa gelangt ist, kann verschiedene Krankheitserreger übertragen, darunter auch das West-Nil-Virus. Dieses Virus ist in der Region bislang selten, aber die steigenden Temperaturen schaffen günstige Bedingungen für die Mückenvermehrung und erhöhen das Risiko einer Übertragung. Die Stadt setzt daher auf eine gezielte Bekämpfung der Brutstätten, die vor allem in Wasseransammlungen wie Blumentopfuntersetzern und Regenrinnen vorkommen. Durch die Zusammenarbeit mit der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e. V. (KABS e. V.) und die regelmäßige biologische Behandlung der Mückenlarven möchte Mannheim die Verbreitung der Tigermücke eindämmen und somit das Risiko einer West-Nil-Virus-Übertragung minimieren.

Wichtige Hinweise zum Umgang mit toten Wildvögeln: Schutzmaßnahmen und Meldung

  • Vermeiden Sie direkten Kontakt: Tote Wildvögel sollten niemals mit bloßen Händen berührt werden.
  • Informieren Sie die Behörden: Wenn Sie mehrere tote Wildvögel an einem Ort finden, benachrichtigen Sie bitte umgehend die örtlichen Veterinärbehörden.
  • Sicherer Umgang: Falls Sie den Vogel selbst sichern möchten, verwenden Sie Einmalhandschuhe oder eine kleine Gefrierplastiktüte. Greifen Sie den Vogel vorsichtig mit dem Handschuh oder legen Sie die Tüte verkehrt herum über den Vogel, ohne direkten Kontakt herzustellen. Verschließen Sie die Tüte sicher.
  • Lagerung und Abgabe: Lagern Sie die verschlossene Tüte möglichst kühl und senden Sie sie umgehend an das zuständige Veterinäramt oder Veterinäruntersuchungsamt des jeweiligen Bundeslandes.
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