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Zunahme von Parvovirus-Infektionen bei Kleintieren in Nordbayern

Nordbayern | Seit Ende November 2024 meldet AniCura Deutschland eine Zunahme von Parvovirus-Infektionen bei Hunden in Nordbayern. Die Infektionszahlen haben sich in den letzten Wochen verdoppelt, was Experten auf gesunkene Impfquoten zurückführen. Besonders betroffen sind junge Hunde sowie Tiere, die nicht oder unzureichend geimpft sind.

Ein wichtiger Faktor in der Eindämmung der Parvovirus-Ausbreitung ist die Herdenimmunität. Diese entsteht, wenn ein großer Teil der Hunde in einer Region geimpft ist, wodurch das Virus weniger verbreitet werden kann.

Impfungen als entscheidender Schutz

Rieker betont die Bedeutung präventiver Maßnahmen: „Der beste Schutz gegen Parvovirose ist eine konsequente Impfung unserer Hunde. Die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig es ist, Impfempfehlungen ernst zu nehmen.“

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt eine Grundimmunisierung von Welpen im Alter von 8, 12 und 16 Wochen sowie eine Auffrischung im Alter von 15 Monaten. Danach sollten Hunde alle drei Jahre geimpft werden.

Präventive Maßnahmen für Hundebesitzer:innen

  • Informieren über den Impfstatus: Hundebesitzer:innen sollten sich regelmäßig über den Impfstatus ihrer Tiere informieren und sicherstellen, dass ihre Hunde vollständig geimpft sind.
  • Vermeidung von Kontakt mit potenziell infiziertem Kot, insbesondere in öffentlichen Bereichen oder bei Hundetreffen.
  • Abstand halten: Junge oder ungeimpfte Hunde sollten von großen Hundeansammlungen ferngehalten werden.
  • Regelmäßige Reinigung von Spielzeug, Futter- und Wasserschalen, um eine mögliche Ansteckung zu vermeiden.

Behandlungsmöglichkeiten bei Erkrankung

Sollte ein Hund Symptome wie Erbrechen oder blutigen Durchfall zeigen, ist sofortige tierärztliche Hilfe erforderlich. Eine frühzeitige, intensive Behandlung, die Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich umfasst, kann die Überlebenschancen der Tiere erheblich steigern.

„Dank moderner intensivmedizinischer Verfahren können wir viele betroffene Tiere retten, wenn die Behandlung rechtzeitig beginnt“, erklärt Rieker. Dennoch bleibt die Impfung der wichtigste Schutz vor der gefährlichen Erkrankung.

Was ist Parvovirose?

Parvovirose, auch bekannt als Parvovirus-Infektion, wird durch das Canine Parvovirus (CPV) verursacht. Die hochansteckende Krankheit verbreitet sich vor allem durch den Kontakt mit infiziertem Kot oder kontaminierten Oberflächen. Das Virus ist äußerst resistent und kann in der Umwelt monatelang überleben. Besonders gefährdet sind Welpen und Hunde ohne vollständigen Impfschutz.

Zu den typischen Symptomen gehören Appetitlosigkeit, starkes Erbrechen, blutiger Durchfall und hohes Fieber. Ohne rechtzeitige Behandlung führt die Krankheit häufig zum Tod, vor allem aufgrund von massivem Flüssigkeitsverlust.

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