30.7.24
Eine Frau in blauen Handschuhen impft einem Mann in einem schwarzen T-Shirt in die linke Schulter

Symbolbild

Finnlands Tierärzte werden gegen Vogelgrippe geimpft

Helsinki, Finnland | In Zusammenarbeit mit der Finnischen Lebensmittelsicherheitsbehörde hat das Institut für Gesundheit und Wohlfahrt (THL) eine Empfehlung zur Zielgruppe der Impfungen gegen die Vogelgrippe ausgearbeitet. Die Impfung wird Personen ab 18 Jahren angeboten, die aufgrund ihrer Arbeit oder anderer Umstände einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind.

Zu diesen Personen zählen:

  • Amtstierärzte
  • Laborarbeiter mit Kontakt zu kontaminierten Proben
  • Personal von Pelztierfarmen
  • Personal von Geflügelfarmen
  • Personal von Tierpflegeeinrichtungen mit Vögeln
  • Personal von Vogel- oder Viehfarmen mit Vögeln
  • Personen mit Kontakt zu kranken oder toten Vögeln
  • Personen mit Kontakt zu Verdachts- oder bestätigten Fällen
  • Vogelberinger

Mitte Juni hat Finnland zusammen mit weiteren EU-Staaten sich 665.000 Impfdosen gesichert und eine Option für insgesamt 39 Millionen Dosen erhalten. Deutschland hat sich damals dagegen entschieden, Teil der Gemeinschaftsbestellung zu sein. Jetzt hat Finnland im Rahmen des gemeinsamen Einkaufs die ersten 20.000 Dosen des Vogelgrippeimpfstoffs erhalten, was ausreicht, um 10.000 Personen mit zwei Dosen zu impfen.

Ziel der Impfungen ist es, gefährdete Personen vor der schweren Krankheit zu schützen, die das Virus verursachen kann. Zudem soll verhindert werden, dass das Vogelgrippevirus gleichzeitig mit dem saisonalen Grippevirus auf Menschen übertragen wird, da dies die Entstehung eines neuen Virustyps begünstigen könnte.

Bisher keine Vogelgrippe-Infektionen beim Menschen in Finnland

Bislang wurden in Finnland keine Infektionen beim Menschen festgestellt. Die Infektion kann von kranken oder toten Tieren oder deren Ausscheidungen übertragen werden. Allerdings ist das Virus schlecht auf den Menschen übertragbar, und Infektionsfälle sind generell sehr selten.

Der H5N1-Vogelgrippevirus, der in den letzten Jahren bei Wild- und Nutztieren in Finnland die Krankheit verursacht hat, wurde auch mit schweren oder tödlichen Krankheitsfällen beim Menschen in Verbindung gebracht.

Schnellstmöglicher Beginn der Impfungen in den Wohlbefindensdienstkreisen

Der im April 2024 in der EU zugelassene H5N8-Vogelgrippeimpfstoff besteht aus zwei Dosen, wobei die zweite Dosis frühestens drei Wochen nach der ersten verabreicht wird. Der Abstand zwischen den Impfungen kann jedoch auch deutlich länger sein.

„Es wird angestrebt, die Impfungen in den Wohlbefindensdienstkreisen so schnell wie möglich zu beginnen, damit genügend Zeit bleibt, die Serie von zwei Impfdosen den Zielgruppen vor Beginn der Herbstgrippesaison anzubieten“, sagt die Medizinspezialistin Anniina Virkku vom THL.

Die Wohlbefindensdienstkreise sind für die Organisation der Impfungen verantwortlich und informieren die Einwohner darüber, wo und wann die Impfungen verfügbar sind. Die Überwachung der Sicherheit der Impfstoffe obliegt der Finnischen Arzneimittelagentur Fimea und dem THL.

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